Antirrhinum majus L.
Großes Löwenmäulchen, Großes Löwenmaul, Plantaginaceae - Wegerichgewächse
früher auch: Scrophulariaceae - Braunwurzgewäche (ehemals: Rachenblütler)
Sommerblüher, VI–XI, 10–120 cm hoch, immergrün, ein-, mehrjährig, kurzlebig
Das Große Löwenmäulchen ist ein mediterraner Exot dessen Verbreitungsgebiet vom westlichen Mittelmeerraum bis nach Kleinasien reicht. Am Naturstandort ist er immergrün, wächst bevorzugt an sonnig-trockenen Standorten auf Felsen, an Mauern, Schutthalden oder entlang von Wegen. In Mitteleuropa ist die Art eingebürgert und tritt unbeständig in Felsfluren, als Gartenflüchtling oder an lockerem Mauerwerk auf.
Die Pflanzen haben stielrunde Stängel, sind oft bis zur Mitte verholzend und im oberen Bereich drüsig. Die Laubblätter sind elliptisch bis eiförmig oder linealisch, allmählich in den Stiel verschmälernd. Der Blütenstand besteht aus 8–30 kurz gestielten, bunten Blüten, deren Kronfarben von weiß, gelb, bis rosa oder rot variieren können. Die Unterlippe der Krone bildet eine gelbe, saftmalartige Wulst als Nektar-Lockmal, die gleichzeitig die Krone verschließt. Später bildet sich eine große, drüsige Kapsel, die bei Reife deutlich den Kelch überragt.
Manche Autoren unterteilen die Art in zahlreiche Unterarten, die sich oft nur durch wenige Merkmale unterscheiden. In Mitteleuropa sind die Pflanzen meist nur einjährig, in milden Wintern manchmal überlebend, während sie in den mediterranen Regionen zumeist ausdauernd sind.















Der Gattungsname Antirrhinum L. stammt von gr. "anti" (= gleich, gegen) und gr. "rhis" (= Nase), Genitiv "rhinon", zu gr. "antirrhinon" (= Gauchheil) und später lat. "antirrhinum", was sich auf die ungewöhnliche Form der Blütenkrone bezieht. Das Epitheton majus leitet sich ab von lat. "major" (= größer) und beschreibt die Größe der Blüten im Vergleich zum früher in der selben Gattung geführten "Kleinen Löwenmäulchen", Chaenorhinum minus (L.) Lange.
Das Große Löwenmäulchen wird in Mitteleuropa schon lange kultiviert und meist als einjährige Kübel- oder Gartenpflanze gezogen. Nichtsdestotrotz halten die Pflanzen oft auch mehrere Winter im Garten aus, insbesondere bei milden Verläufen. Sterben die Pflanzen im Winter ab, säen sich diese oft von alleine wieder aus, sofern offene oder gestörte Standorte zwischen Pflastern oder Steinen oder an unbefestigten Mauern im Garten existieren. Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Kronfarben. Ideal sind sonnige und warme Standort, am besten auf Kalk.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Antirrhinum majus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/antirrhinum-majus.html am Tg.Mo.Jahr.