Chaenorhinum minus (L.) Lange
synonym:
Antirrhinum minus L.
Chaenorhinum viscidum Simonk.
Microrrhinum minus (L.) Fourr.
Klaffmund, Kleiner Orant, Kleines Leinkraut, Kleines Löwenmäulchen, Plantaginaceae - Wegerichgewächse
auch: Scrophulariaceae - Braunwurzgewäche (ehemals: Rachenblütler)
Sommerblüher, VI–X, 05–25 cm hoch, sommergrün, einjährig
Der Klaffmund tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet auf. Ursprünglich reichte das Verbreitungsgebiet vom westlichen Mittelmeerraum bis nach Kleinasien. In Mitteleuropa und dem östlichen Nordamerika ist die Art eingebürgert (Neophyt). Am Naturstandort wachsen die Pflanzen bevorzugt an sonnig-trockenen Standorten auf Felsen, an Mauern, Schutthalden oder entlang von Wegen, in Miteleuropa unbeständig an Ruderalstandorten wie Wegrändern, Schotter- und Felsfluren, Weinbergen oder Äckern. Zumeist wachsen die Pflanzen auf basen- oder kalkhaltigen Standorten.
Es sind einjährige Pflanzen mit stielrunden Stängeln, die von unten an verzweigt, aufrecht wachsend und meist drüsig behaart sind. Die Laubblätter sind lineal-lanzettlich, bis 3 cm lang, 4 mm breit, etwas fleischig, sitzend oder mit kurzem Stiel. Typischerweise stehen die Blüten einzeln in den Achseln von Tragblättern, sind 6–12 mm lang, hellviolett mit gelbem Schlundfleck und kurzem, konischem Sporn. Später bilden sich eiförmige, quer rillige, 2-kammerige Kapseln, die bei Reife von den Kelchblättern etwas überragt werden.










Der Gattungsname Chaenorhinum (DC.) Richb. stammt von gr. "chainein" (= klaffen) und gr. "rhis" (= Nase), Genitiv "rhinon", nach der ungewöhnlichen Form der Blütenkrone. Das Epitheton minus leitet sich ab von lat. "minor" (= kleiner) und beschreibt die Größe der Blüten im Vergleich zum früher in der selben Gattung geführten Großen Löwenmäulchen, Antirrhinum majus L.
Der Klaffmund ist eine unscheinbare Pflanze, die sich für den naturnahen Garten, Steingarten oder das Exotenbeet an sonniger, offener und warmer Stelle eignet.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Chaenorhinum minus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/chaenorhinum-minus.html am Tg.Mo.Jahr.