Das Rheinufer am Grind bei Stürzelberg
Das Rheinufer gegenüber von Düsseldorf-Benrath am Grind bei Stürzelberg ist dahingehend bemerkenswert, dass es ein relativ unbebauter und damit nur wenig beeinflusster Uferbereich ist, der heute als Naturschutzgebiet (Zonser Grind NE-003) ausgewiesen ist und eine hochdynamische "Sandvegetation" aufweist. Dem Namen Grind ist schon zu entnehmen, dass die von Wind und Rhein abgelagerten Sande hier landschaftsprägend sind oder waren: "Grind" im Sinne von Grund oder Kopf, also offene Bodenfläche.
Der botanisch interessante Bereich liegt am Gleitufer des Rheins im stark gekrümmten Flussbogen. Es handelt sich um Kies- und Sandbänke, die ein breites, flach abfallendes Ufer bilden. Historisch sind hier bis zu 4 m hohe Sandauflagerungen beschrieben, die in dieser Mächtigkeit so nicht mehr existieren. Zum Rhein hin gibt es seit einigen Jahren jedoch wieder bis 2 m hohe Sandabbruchkanten, welche durch die jährlichen Hochwässer aus den teils bewachsenen Dünen abgeschwemmt werden. Im zentralen Bereich der Halbinsel sind jedoch keine Dünenzüge oder Sandwälle mehr in ihrer ursprünglichen Form vorhanden. Dort wurde nach dem 2. Weltkrieg reichlich mit Hybridpappeln aufgeforstet und der überwiegende Teil wird als Viehweide oder Mahdwiese, in geringerem Ausmaß als Ackerland genutzt. Der wohl ursprünglich vorhandene mosaikartige Charakter mit Auen, Trockenrasengesellschaften und Salzsteppenelementen existiert nur noch kleinflächig.
Von besonderer Aufmerksamkeit sind die noch existierenden, fast ungestörten Kies- und Sandufer, auf denen sich an einigen Stellen kontinental geprägte Wanzensamengesellschaften ansiedelten. Diese Gesellschaft ist besonders auf offene und trockene Sandflächen angewiesen. Regelmäßige Hochwässer gewährleisten durch Umlagerung der Sande, dass immer wieder freie Flächen geschaffen werden und somit die Sukzession ufernah unterdrückt wird. Charakteristisch für die Wanzensamengesellschaft ist das Auftreten des Schmalflügeligen Wanzensamen, Corispermum leptopterum (Asch.) Iljin, zusammen mit dem Gewöhnlichen Kali-Salzkraut, Salsola kali L. Zwar kommen beide Pflanzenarten zerstreut an zahlreichen Standorten in Mitteleuropa vor, als Wanzensamengesellschaft jedoch sonst nur noch am Oberrhein.
Entsprechend der unterschiedlichen Hochwasser im Jahr finden sich im Uferbereich von Saison zu Saison schwankende Populationen der einjährigen Steppenelemente und weiterer, oft einjähriger Arten. In manchen Jahren finden sich nur wenige Pflanzen, in anderen kommt es zu einem Massenauftreten. Manche Jahre finden sich sogar keine Pflanzen einer Art.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2023: Das Rheinufer am Grind bei Stürzelberg. – http://www.tropengarten.de/Botanik/grind.html am Tg.Mo.Jahr.
Das Rheinufer gegenüber von Düsseldorf-Benrath am Grind bei Stürzelberg ist dahingehend bemerkenswert, dass es ein relativ unbebauter und damit nur wenig beeinflusster Uferbereich ist, der heute als Naturschutzgebiet (Zonser Grind NE-003) ausgewiesen ist und eine hochdynamische "Sandvegetation" aufweist. Dem Namen Grind ist schon zu entnehmen, dass die von Wind und Rhein abgelagerten Sande hier landschaftsprägend sind oder waren: "Grind" im Sinne von Grund oder Kopf, also offene Bodenfläche.
Der botanisch interessante Bereich liegt am Gleitufer des Rheins im stark gekrümmten Flussbogen. Es handelt sich um Kies- und Sandbänke, die ein breites, flach abfallendes Ufer bilden. Historisch sind hier bis zu 4 m hohe Sandauflagerungen beschrieben, die in dieser Mächtigkeit so nicht mehr existieren. Zum Rhein hin gibt es seit einigen Jahren jedoch wieder bis 2 m hohe Sandabbruchkanten, welche durch die jährlichen Hochwässer aus den teils bewachsenen Dünen abgeschwemmt werden. Im zentralen Bereich der Halbinsel sind jedoch keine Dünenzüge oder Sandwälle mehr in ihrer ursprünglichen Form vorhanden. Dort wurde nach dem 2. Weltkrieg reichlich mit Hybridpappeln aufgeforstet und der überwiegende Teil wird als Viehweide oder Mahdwiese, in geringerem Ausmaß als Ackerland genutzt. Der wohl ursprünglich vorhandene mosaikartige Charakter mit Auen, Trockenrasengesellschaften und Salzsteppenelementen existiert nur noch kleinflächig.
Von besonderer Aufmerksamkeit sind die noch existierenden, fast ungestörten Kies- und Sandufer, auf denen sich an einigen Stellen kontinental geprägte Wanzensamengesellschaften ansiedelten. Diese Gesellschaft ist besonders auf offene und trockene Sandflächen angewiesen. Regelmäßige Hochwässer gewährleisten durch Umlagerung der Sande, dass immer wieder freie Flächen geschaffen werden und somit die Sukzession ufernah unterdrückt wird. Charakteristisch für die Wanzensamengesellschaft ist das Auftreten des Schmalflügeligen Wanzensamen, Corispermum leptopterum (Asch.) Iljin, zusammen mit dem Gewöhnlichen Kali-Salzkraut, Salsola kali L. Zwar kommen beide Pflanzenarten zerstreut an zahlreichen Standorten in Mitteleuropa vor, als Wanzensamengesellschaft jedoch sonst nur noch am Oberrhein.
Entsprechend der unterschiedlichen Hochwasser im Jahr finden sich im Uferbereich von Saison zu Saison schwankende Populationen der einjährigen Steppenelemente und weiterer, oft einjähriger Arten. In manchen Jahren finden sich nur wenige Pflanzen, in anderen kommt es zu einem Massenauftreten. Manche Jahre finden sich sogar keine Pflanzen einer Art.
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Referenzen
Frahm, J. P. & Sievers, R. 2009: Das Rheinufer bei Stürzelberg. In: Botanische Exkursionen im Rheinland. – http://www.jan-peter-frahm.de/Arbeitskreis/Exkursionsführer bod.pdf, 96–101, am 02.04.2014.
Knörzer, K.-H. 1964: Dünenvegetation am Niederrhein mit Elementen der kontinentalen Salzsteppe. – Decheniana, 117, 153–157.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2023: Das Rheinufer am Grind bei Stürzelberg. – http://www.tropengarten.de/Botanik/grind.html am Tg.Mo.Jahr.