Geranium pratense L.
Wiesen-Storchschnabel, Geraniaceae - Storchschnabelgewächse
Ende Frühsommerblüher, VI–VIII, 20–80 cm hoch, sommergrün, ein-, mehrjährig
Der Wiesen-Storchschnabel tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet auf. Sein Verbreitungsgebiet ist eurasisch, in Nordamerika sind die Pflanzen eingebürgert. Geranium pratense besiedelt gerne Auwaldsäume, Weiden, Wiesen oder Ruderalstandorte entlang von Wegen. Die Blätter des Wiesen-Storchschnabels sind 7-teilig, tief eingeschnitten und die 7 Abschnitte wiederum tief gesägt. Die Blüten stehen zu 2, sind leuchtend blau bis lila und wenden sich zur Sonne. Die Kelchblätter sind 3-eckig bis zungenförmig mit haarförmiger Spitze und drüsig behaart. Zwar sind die Blüten meist zwittrig, aber zuerst erscheinen die (männlichen) Staubblätter, erst später dann öffnen sich (weiblichen) Narbenäste, wenn die männliche Phase beendet ist. So verhindern die Pflanzen Selbstbestäubung, weil der Pollen frei wird bevor die Stempel ausreifen. Nach dem Verblühen biegen sich die Blütenstiele nach unten. Die "Schnäbel" sind dicht mit Drüsenhaaren besetzt. Mit der Fruchtreife springen die "Schnäbel" auf. Sie bestehen aus Fruchtklappen (Valve, Valven), also Teilen der Fruchtwand, die beim Ausstreuen der Samen sich öffnen.










Die Abgrenzung des Geranium pratense von anderen Arten der Gattung ist recht einfach. Geranium sylvaticum L. hat rotviolette Blüten, die zu mehr als 2 in den Achseln stehen und mittig am Grund weiß sind. Die Blätter sind 5–7-spaltig und die Blüten-Frucht-Stiele nach dem Verblühen aufrecht.
Der Gattungsname Geranium L. leitet sich ab von gr. "geranos" (= Kranich) und spielt auf die dem Vogelschnabel ähnlichen Fruchtklappen an. Das Epitheton pratense leitet sich von lat. "pratum" (= Wiese) ab und verweist auf den bevorzugten Standort der Pflanzen.
Geranium pratense ist eine dekorative Pflanze für den Garten, die einen sonnigen Standort bevorzugt. Sie harmonisiert gut mit exotischen Pflanzen und ist auch ideal für den naturnahen Garten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Geranium pratense. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/geranium-pratense.html am Tg.Mo.Jahr.