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Euphorbia exigua L.
synonym:
 Esula exigua (L.) Haw.
 Keraselma exigua (L.) Raf.
 Tithymalus exiguus (L.) Hill
Kleine Wolfsmilch, Euphorbiaceae - Euphorbiengewächse
Beginn Frühsommerblüher, VI–X, 05–20 cm hoch, sommergrün, einjährig

Die Kleine Wolfsmilch tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet bis zerstreut auf, ist im Norden selten oder fehlt ganz. Sie stammt ursprünglich aus dem südeuropäischen Raum und wurde schon vor 1.500 n. Chr. in Mitteleuropa eingeführt (= Archäophyt). Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. In Amerika und Australien ist sie eingebürget. Als Kulturfolgerin tritt sie bevorzugt in Gärten, Parks, Ruderalflächen und Ackerfluren auf, gerne auf basen- und kalkreichen Standorten.

Die Pflanzen sind reich verzweigt und kahl. Die mittleren Stängelblätter sind 10–25 mm lang, sitzend und lineal-lanzettlich. Am Ende der Seitenzweige finden sich mehrere Teilblütenstände, diese sind 3–5-strahlig und mehrfach gabelig verzweigt. Typisch sind die schmal lanzettlichen, spitz zulaufenden Tragblätter, welche die Art gut identifizierbar machen. Die Nektardrüsen haben 2 fadenförmige Anhängsel. Die Kapselfrüchte sind rund, kahl und glatt.


Abb. 1 Euphorbia exigua mit der typischen Verzweigung der Teilblütenstände, Steinbruch Hahn in Aachen-Hahn, 01.08.2015, 265 m, 50° 42' 25 N, 06° 11' 26 O
Abb. 2 Kleiner Blütenstand der Euphorbia exigua, Steinbruch Hahn in Aachen-Hahn, 01.08.2015, 265 m, 50° 42' 23 N, 06° 11' 26 O
Abb. 3 Typisch sind die schmalen, spitz zulaufenden Hochblätter, die die Euphorbia exigua unverkennbar machen, Steinbruch Hahn in Aachen-Hahn, 01.08.2015, 265 m, 50° 42' 25 N, 06° 11' 26 O
Abb. 4 Blütenstand der Euphorbia exigua, Steinbruch Hahn in Aachen-Hahn, 01.08.2015, 265 m, 50° 42' 23 N, 06° 11' 26 O
Abb. 5 Pflanze der Euphorbia exigua im Sandbett des Rheins bei Stürzelberg, 06.09.2017, 33 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 10 O
Abb. 6 Braune, reife und grün bis gelbe, unreife Früchte der Euphorbia exigua. Am Ufer des Rheins bei Stürzelberg, 06.09.2017, 33 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 10 O


Wahrscheinlich geht der Gattungsname Euphorbia L. auf den um Christi-Geburt lebenden, mauretanischen König Juba II. zurück, der Harz und Pflanzen der Euphorbien, wahrscheinlich der E. mauritanica L., nach seinem Leibarzt Euphorbos benannte. Das Epitheton exigua leitet sich ab von lat. "exiguus" (= klein, geringfügig, schmächtig) und beschreibt die Wuchshöhe der Art.

Die Kleine Wolfsmilch dürfte von den meisten Gärtnern als unerwünschte Pflanze bewertet werden. Sie ist unscheinbar und einjährig, erfordert einen offenen Standort, am besten kalkhaltig.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Euphorbia exigua. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/euphorbia-exigua.html am Tg.Mo.Jahr.