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Eupatorium cannabinum L.
  synonym: Eupatorium nodiflorum Wall. ex DC.
Gewöhnlicher Wasserdost, Kunigundenkraut, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Hochsommerblüher, VII–IX, 50–150 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Gewöhnliche Wasserdost tritt im Westen von Mitteleuropa gemein, ansonsten überwiegend verbreitet auf, in den höheren Mittelgebirgen oft nur zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch; in Amerika, Asien und Australien ist die Art eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in feuchten Säumen, an Waldrändern, Wegrändern, Böschungen, Ufern und Gräben.

Es sind sommergrüne, aufrecht waschende Pflanzen, die im oberen Bereich verzweigen. Die Laubblätter sind gegenständig, handförmig 3–7-fach geteilt, selten ungeteilt. Die zahlreichen Blütenköpfchen stehen in dichten, leicht gewölbten Doldenrispen. Jedes Köpfchen besteht aus 4–6 Einzelblüten mit rosafarbenen Röhrenblüten, selten weiß. Die weißen Narben ragen typischerweise weit aus der Krone heraus.


Abb. 1 Handförmig geteilte Laubblätter des Eupatorium cannabinum am Wegesrand zur Meierei am Ostende auf Langeoog, 2 m, 53° 45' 00 N, 07° 35' 07 O, 26.07.2017
Abb. 2 Pflanzen des Eupatorium cannabinum am Wegrand zur Meierei am Ostende auf Langeoog, 2 m, 53° 45' 00 N, 07° 35' 07 O, 26.07.2017
Abb. 3 Pflanze des Eupatorium cannabinum mit ungeteilten Laubblättern auf einer Kiesbank des Rheins im Rheinbogen bei Stürzelberg, 06.08.2010, 32 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 15 O
Abb. 4 Doldenrispe des Eupatorium cannabinum am Wegrand zur Meierei am Ostende auf Langeoog, 2 m, 53° 45' 00 N, 07° 35' 07 O, 26.07.2017


Der Gattungsname Eupatorium L. ist wahrscheinlich eine vorlinnäische Umbildung von gr. "eu" (= gut) und gr. "hepar" (= Leber) zu "hepatorium" (= Pflanze gegen Leberleiden) und beschreibt ursprünglich den arzneilichen Gebrauch des Odermennigs, Agrimonia eupatoria L., wurde jedoch auch auf andere Gattungen der Korbblütler übertragen, besonders auf solche an feuchteren Standorten mit geteilten Laubblättern. Das Art-Epithetin cannabinum leitet sich ab von gr. "kannabis" (= Hanf), nach den hanfähnlich gefingerten Laubblättern.

Eupatorium cannabinum ist eine hübsche Sommerstaude für sonnige und feuchte Stellen im Garten. Die Pflanzen sind anspruchslos.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Eupatorium cannabinum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/eupatorium-cannabinum.html am Tg.Mo.Jahr.