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Citrullus lanatus (Thunb.) Matsum. & Nakai
Wassermelone, Tsamma-Melone, Zitronenmelone, Cucurbitaceae - Kürbisgewächse
Sommerblüher, VI–IX, 3–9 m lang, sommergrün, einjährig

Die Wassermelone ist ein Kürbisgewächs, das ursprünglich aus Westafrika stammt und heute in den wärmeren Regionen weltweit angebaut wird. Ursprünglich wachsen die Pflanzen in ariden Regionen auf trockenen, sandigen oder felsigen Standorten. Es sind kletternde oder kriechende, weinähnliche, einjährige Pflanzen mit dünnen, kantigen, verzweigenden und steif haarigen Sprossen. Die Laubblätter sind, anders als die meisten Cucurbitaceae, 3–5-lappig gefiedert und wie die Sprossachse steif haarig. Die Ranken sind geteilt. Die Blüten sind einzeln achselständig und es gibt männliche als auch weibliche Blüten an einer Pflanze. Die Blüten sind hellgelb und bilden eine bis 3 cm im Durchmesser große Krone. Die Früchte sind rundlich oder eiförmig, bis 1 m groß, hell- oder dunkelgrün, manchmal gepunktet, gestreift oder gefleckt. Sie haben meist rotes Fruchtfleisch; als Kultursorten gibt es auch zahlreiche weitere Fruchtfleischfarben.

Die Wildsippe der Art wird Tsamma-Melone oder Zitronenmelone genannt, botanisch var. citroides. Es sind Pflanzen mit weiß-grünlichem Fruchtfleisch, welches eher fahl bis bitter schmeckt. Kultivierte Sippen der Art hingegen sind die Wassermelonen, botanisch var. lanatus. Von dieser gibt es zahllose Sorten mit unterschiedlichen Fruchtgrößen, Samengehalt und -größen, Fruchtfarben und Fruchtfleischunterschieden. In Mitteleuropa treten meist die var. lanatus als einjährige Pflanzen unbeständig an Standorten auf, an denen Samen verbracht worden sind oder mit Abfall oder Abwasser verspült werden. Diese annuellen Aufkommen sind meist nicht dauerhaft und verschwinden schon nach einer Saison, zumal die Wärmesumme oft nicht zur Fruchtreife reicht oder die Pflanzen an den Spülsäumen der Flüsse aufkommen, wo sie beim ersten Hochwasser vernichtet werden.


Abb. 1 Männliche Blüte des Citrullus lanatus am Strand von Isola Rossa, Sardinien, 28.10.2017, 2 m, 41° 00' 42 N, 08° 52' 33 O
Abb. 2 Lappig gefiedertes Blatt des Citrullus lanatus am Rhein bei Stürzelberg, 02.09.2015, 32 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 14 O
Abb. 3 Pflanze von Citrullus lanatus im Schotterbett am Rhein bei Stürzelberg, 02.09.2015, 32 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 14 O
Abb. 4 Frucht des Citrullus lanatus im Sand-Schotterbett des Spülsaumes am Rhein bei Stürzelberg, 02.09.2015, 32 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 14 O
Abb. 5 Behaarte Sprossachse mit geteilten Ranken beim Citrullus lanatus am Strand von Isola Rossa, Sardinien, 28.10.2017, 2 m, 41° 00' 42 N, 08° 52' 33 O
Abb. 6 Weibliche Blüte von Citrullus lanatus am Strand von Isola Rossa, Sardinien, 28.10.2017, 2 m, 41° 00' 42 N, 08° 52' 33 O
Abb. 7 Auch die jungen Früchte von Citrullus lanatus sind noch behaart, erst später kahl. Strand von Isola Rossa, Sardinien, 28.10.2017, 2 m, 41° 00' 42 N, 08° 52' 33 O


Der Gattungsname Citrullus Schrad. ist wahrscheinlich die Lateinisierung eines Wortes altfranzösischer Herkunft: fr. "citrole" (= eine gurkenförmige Sippe), später zu fr. "citrouille" (= Garten-Kürbis, Melone). Das Epitheton lantana stammt von lat. "lanatus" (= wollig) und beschreibt die fast vollständig steif haarig bedeckte Pflanze.

Eine Kultur der Wassermelone in Mitteleuropa dürfte als einjährige Gemüsepflanze in den sommerwarmen erfolgversprechend sein. Andererseits ist der Anbau in einem Gewächshaus eine gute Alternative. Winterhart sind die Pflanzen nicht.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Citrullus lanatus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/citrullus-lanatus.html am Tg.Mo.Jahr.