Lamium album L.
Weiße Taubnessel, Lamiaceae (= Labiatae) - Lippenblütler
Vollfrühlingblüher, IV–XI, 20–50 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Die Weiße Taubnessel tritt in Mitteleuropa fast überall gemein auf. Das Verbreitungsgebiet ist eurasisch; in Amerika sind die Pflanzen eingebürgert. Bevorzugt besiedelt sie Biotope an Flussufern, Hecken, Waldränder, Gräben und nährstoffreiche Ruderalflächen. Als häufige Begleitpflanze entlang von Wegen, die bei milder Witterung auch im Winter blüht, dürfte sie allgemein sehr bekannt sein.
Charakteristisch ist die weiße Lippenblüte und das brennnesselähnliche Blatt (Urtica dioica L.). Der Stängel ist hohl, aufrecht, deutlich 4-kantig und behaart. Die Blüten stehen in Scheinquirlen (zwei gegenüberliegende Blütenstände bilden scheinbar einen Blütenstand, der wie ein Quirl = Wirtel aussieht), wie es typisch für viele Lamiaceae ist. Lamium album bildet kurze unter- und oberirdische Ausläufer.
Die Herkunft des Gattungsnamens Lamium ist nicht gesichert, lat. "lamium" (= Taubnessel); möglicherweise spielt das Motiv der schlundförmigen Blüte eine Rolle, lat. "lamia" (= Vampir). Das Epitheton album leitet sich ab von lat. "albus" (= weiß) und bezieht sich auf die weiße Blüte.
Lamium album wird nur selten als Gartenpflanze angebaut, da ihm wohl die Konnatation eines Unkrautes anhaftet. Dabei können blühende Bestände durchaus attraktiv sein, insbesondere in Hinblick auf die überaus lange Blühdauer. Eine Rhizomsperre reduziert unerwünschte Ausbreitung.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Lamium album. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lamium-album.html am Tg.Mo.Jahr.