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Draba verna L.
synonym: Alyssum incanum L.
 Berteroa stricta Boiss.
 Crucifera berteroa E. H. L. Krause
 Draba cheiranthifolia Lam.
 Farsetia incana (L.) W. T. Aiton
 Moenchia incana (L.) Roth
Graukresse, Brassicaceae - Kreuzblütler
Sommerblüher, VI–X, 20–60 cm hoch, sommergrün, ein-, zweijährig, kurzlebig

Die Graukresse tritt in Mitteleuropa überwiegend zerstreut bis gemein auf, mit Schwerpunkt im Nordosten; in den südlichen Hochebenen ist sie eher selten anzutreffen. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. In Mitteleuropa sind die Pflanzen schon seit 1594 eingebürgert (Neophyt), in Bayern schon vor 1490 (Archäophyt). Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf ruderalen Trocken- und Halbtrockenrasen, Brachen, an Wegrändern oder sandig-kiesigen Ufern der Stromtäler.

Es handelt sich um ein- oder zweijährige Pflanzen, die aufrecht wachsen mit verzweigten Stängeln, die aufgrund von Sternhaaren graugrün erscheinen. Die Laubblätter sind lanzettlich, ganzrandig bis leicht gezähnt. Der Blütenstand ist eine Traube, die zur Fruchtphase hin elongiert. Die Einzelblüten sind weiß, mit 4–6 mm langen, typischerweise bis fast Mitte gespaltenen Kronblättern. Später bilden sich elliptische, 4–10 mm lange Schoten.


Abb. 1 Kräftiges Exemplar der Berteroa incana in den Sanddünen des Rheinufers bei Stürzelberg, 06.08.2011, 33 m, 51° 09' 40 N, 06° 50' 36 O
Abb. 2 Berteroa incana mit elongierten Frucht-Blütenständen. Wiese am Ufer des Rheins bei Düsseldorf-Himmelgeist, 06.09.2009, 31 m, 51° 10' 03 N, 06° 48' 02 O
Abb. 3 Die typischen, tief gespaltenen Kronblätter der Berteroa incana auf subpannonischem Halbtrockenrasen im NSG Dulbaum an der A 5 bei Alsbach, Hessen, 11.09.2015, 95 m, 49° 44' 55 N, 08° 35' 25 O
Abb. 4 Gräuliche Sprossachse der Berteroa incana, subpannonischer Rasen im NSG Dulbaum an der A 5 bei Alsbach, Hessen, 11.09.2015, 94 m, 49° 44' 57 N, 08° 35' 21 O
Abb. 5 Pflanzen der Berteroa incana mit beginnender Fruchtbildung, in den Weinbergen bei Dorsheim, Rheinland-Pfalz, 23.06.2018, 167 m, 49° 55' 31 N, 07° 53' 33 O
Abb. 6 Kräftiges Exemplar der Berteroa incana in den Sanddünen des Rheinufers bei Stürzelberg, 06.08.2011, 33 m, 51° 09' 40 N, 06° 50' 36 O
Abb. 7 Individuenreicher Bestand der Berteroa incana in den Weinbergen bei Dorsheim, Rheinland-Pfalz, 23.06.2018, 167 m, 49° 55' 31 N, 07° 53' 33 O
Abb. 8 Schoten der Berteroa incana mit den abgeflachten, braunen Samen, subpannonischer Rasen im NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 25.09.2020, 93 m, 49° 44' 56 N, 08° 35' 21 O
Abb. 9 Unreife Schoten der Berteroa incana im Sandrasen der Sandhausener Dünen, Sandhausen, 22.08.2021, 114 m, 49° 19' 54 N, 08° 39' 32 O
Abb. 10 Lanzettliches Stängelblatt der Berteroa incana im Sandrasen der Sandhausener Dünen, Sandhausen, 22.08.2021, 114 m, 49° 19' 54 N, 08° 39' 32 O
Abb. 11 Pflanzen der Berteroa incana an einem Parkplatz im Naturpark De Meinweg, Niederlande, 10.09.2021, 45 m, 51° 09' 36 N, 06° 06' 01 O
Abb. 12 Stängel und Laubblätter von Berteroa incana an einem Feldweg auf dem Jakobsberg, Ockenheim, Rheinland-Pfalz, 18.09.2021, 256 m, 49° 55' 49 N, 07° 58' 27 O
Abb. 13 Abgeflachte, braune, etwas geflügelte Samen von Berteroa incana an einem Feldweg auf dem Jakobsberg, Ockenheim, Rheinland-Pfalz, 18.09.2021, 256 m, 49° 55' 49 N, 07° 58' 27 O
Abb. 14 Hübscher Bestand der Berteroa incana am Sportplatz in Bad Deutsch Altenburg, Österreich, 18.09.2022, 147 m, 48° 08' 25 N, 16° 54' 16 O


Der Gattungsname Berteroa DC. wurde zu Ehren von Carlo Giuseppe Luigi Berteroa (1789–1831?), einem italienischen Botaniker, etabliert. Das Epitheton incana stammt von lat. "incanus" (= gräulich), nach der grauen Behaarung.

Berteroa incana ist eine dekorative Pflanze für den sonnigen Steingarten, das Alpinum oder die mediterrane Staudenpflanzung. Sonnige, trockene Standorte, am besten kalk- oder basenhaltig sind ideal.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Berteroa incana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/berteroa-incana.html am Tg.Mo.Jahr.