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Geranium pyrenaicum Burm. f.
Pyrenäen-Storchschnabel, Geraniaceae - Storchschnabelgewächse
Ende Vollfrühlingblüher, IVX, 2070 cm hoch,
immergrün, mehrjährig
Der Pyrenäen-Storchschnabel tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet
auf, mit zunehmenden Beständen. Ursprünglich stammt die Art aus
den Gebirgen Südwest-Europas (Pyrenäen) und ist in Mitteleuropa
seit dem 19. Jahrhundert eingebürgert. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen
ruderal beeinflusste Standorte wie Wegränder, Hecken, Säume, mesophile
Krautfluren, Weinberge oder Mauern, sofern diese stickstiffreich sind. Der
Pyrenäen-Storchschnabel ist immergrün, leicht behaart. Die
Blätter sind gegenständig, im Umriss rundlich,
59-spaltig bis zur Mitte der Spreite und die Laubblätter sind
gegenständig. Die Blüten stehen typischerweise zu 2 an
Teilblütenständen. Die Kronblätter sind violett und mit 610
mm etwa doppelt so lang wie der Kelch. Später bilden sich anliegend
behaarte Fruchtklappen ("Schnäbel").
Abb. 1 Blüte des Geranium pyrenaicum mit den 2-spaltigen Kronblättern, Parkplatz nahe Kobern, Moseltal, 15.08.2015, 177 m, 50° 18' 04 N, 07° 28' 01 O | Abb. 2 Die Früchte des Geranium pyrenaicum stehen auch oft zu 2 und sind leicht behaart, Parkplatz nahe Kobern, Moseltal, 15.08.2015, 177 m, 50° 18' 04 N, 07° 28' 01 O |
Abb. 3 Geranium pyrenaicum, zwei Blüten je Teilblütenstand, Naturpark 'De Meinweg', 03.10.2013, 33 m, 51° 10' 05 N, 06° 05' 05 O | Abb. 4 Rundliche Blätter mit V-förmigen Kerben und vorne 3-lappig, Geranium pyrenaicum, Naturpark 'De Meinweg', Niederlande, 03.10.2013, 33 m, 51° 10' 05 N, 06° 05' 05 O |
Abb. 5 Rundliches Laubblatt des Geranium pyrenaicum, Parkplatz nahe Kobern, Moseltal, 15.08.2015, 177 m, 50° 18' 04 N, 07° 28' 01 O | Abb. 6 Exemplar des Geranium pyrenaicum auf einer nordseitigen Böschung an einem Parkplatz nahe Kobern, Moseltal, 15.08.2015, 177 m, 50° 18' 04 N, 07° 28' 01 O |
Abb. 7 Exemplar des Geranium pyrenaicum im Pflaster eines Parkplatzes nahe Kobern, Moseltal, 15.08.2015, 177 m, 50° 18' 04 N, 07° 28' 01 O | Abb. 8 Obere Stängel-Blätter, Früchte und Blüten des Geranium pyrenaicum, Naturpark 'De Meinweg', Niederlande, 03.10.2013, 33 m, 51° 10' 05 N, 06° 05' 05 O |
Abb. 9 Exemplar des Geranium pyrenaicum mit gegenständigen Laubblättern auf dem Bausenberg, Niederzissen, 10.09.2014, 288 m, 50° 27' 51 N, 07° 13' 26 O | Abb. 10 Beim Geranium pyrenaicum sind die Kronblätter 2-spaltig, Bausenberg, Niederzissen, 10.09.2014, 288 m, 50° 27' 51 N, 07° 13' 26 O |
Abb. 11 Blüten des Geranium pyrenaicum, mesophiler Saum im Rheinbogen bei Stürzelberg zwischen Campingplatz und dem NSG, 02.09.2015, 35 m, 51° 09' 39 N, 06° 50' 46 O | Abb. 12 Bestand des Geranium pyrenaicum in einer Wiese im Urft-Tal bei Urft-Steinfeld, Eifel, 09.09.2015, 419 m, 50° 30' 45 N, 06° 34' 59 O |
Die Abgrenzung des Geranium pyrenaicum von anderen Geraniaceae ist
relativ einfach, da es eine deutliche Zweispaltung der Kronblätter
hat. Lediglich der Weiche Storchschnabel, Geranium molle L., ist schwierig
in der Unterscheidung. Die Kronblätter sind mit 47 mm beim Weichen
Storchschnabel deutlich kleiner, die Fruchtklappen (die "Schnäbel")
nicht behaart und die Kerben der Laubblätter meist "überlagernd".
Beim G. pyrenaicum hingegen sind die Fruchtklappen leicht behaart
und die Kerben der Laubblätter deutlich V-förmig.
Der Gattungsname der Storchschnäbel, Geranium L., leitet sich
ab von gr. "geranion" (= Kranich) und beschreibt die Ähnlichkeit der
Frucht mit langen Vogelschnäbeln. Das Epitheton pyrenaicum verweist
auf den Naturstandort in den Pyrenäen.
Geranium pyrenaicum ist schon lange als Zierpflanze in Kultur und
die eingebürgerten Bestände dürften aus solchen Kulturen stammen.
Ein warmer und sonniger Standort auf nährstoffreichem Boden bei der
Wahl des Pflanzortes wäre ideal. Im Garten kann G. pyrenaicum
als Steingartenpflanze, im Staudenbeet oder bei der mediterranen Gestaltung
eingesetzt werden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Geranium pyrenaicum.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/geranium-pyrenaicum.html am Tg.Mo.Jahr.
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