Geranium pyrenaicum Burm. f.
Pyrenäen-Storchschnabel, Geraniaceae - Storchschnabelgewächse
Ende Vollfrühlingblüher, IV–X, 20–70 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Der Pyrenäen-Storchschnabel tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet auf, mit zunehmenden Beständen. Ursprünglich stammt die Art aus den Gebirgen Südwest-Europas (Pyrenäen) und ist in Mitteleuropa seit dem 19. Jahrhundert eingebürgert. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen ruderal beeinflusste Standorte wie Wegränder, Hecken, Säume, mesophile Krautfluren, Weinberge oder Mauern, sofern diese stickstiffreich sind.
Der Pyrenäen-Storchschnabel ist immergrün, leicht behaart. Die Laubblätter sind gegenständig, im Umriss rundlich und 5–9-spaltig bis zur Mitte der Spreite. Die Nebenblätter sind rot und oft 2-spitzig. Die Blüten stehen typischerweise zu 2 an Teilblütenständen. Die Kronblätter sind violett und mit 6–10 mm etwa doppelt so lang wie der Kelch. Später bilden sich anliegend behaarte Fruchtklappen ("Schnäbel").
Die Abgrenzung des Geranium pyrenaicum von anderen Geraniaceae ist relativ einfach, da es eine deutliche Zweispaltung der Kronblätter hat. Lediglich der Weiche Storchschnabel, Geranium molle L., ist schwierig in der Unterscheidung. Die Kronblätter sind mit 4–7 mm beim Weichen Storchschnabel deutlich kleiner, die Fruchtklappen (die "Schnäbel") nicht behaart und die Kerben der Laubblätter meist "überlagernd". Beim G. pyrenaicum hingegen sind die Fruchtklappen leicht behaart und die Kerben der Laubblätter deutlich V-förmig.
Der Gattungsname der Storchschnäbel, Geranium L., leitet sich ab von gr. "geranion" (= Kranich) und beschreibt die Ähnlichkeit der Frucht mit langen Vogelschnäbeln. Das Epitheton pyrenaicum verweist auf den Naturstandort in den Pyrenäen.
Geranium pyrenaicum ist schon lange als Zierpflanze in Kultur und die eingebürgerten Bestände dürften aus solchen Kulturen stammen. Ein warmer und sonniger Standort auf nährstoffreichem Boden bei der Wahl des Pflanzortes wäre ideal. Im Garten kann G. pyrenaicum als Steingartenpflanze, im Staudenbeet oder bei der mediterranen Gestaltung eingesetzt werden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Geranium pyrenaicum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/geranium-pyrenaicum.html am Tg.Mo.Jahr.