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Aquilegia vulgaris L.
  synonym: Aquilegia longisepala Zimm.<

Gewöhnliche Akelei, Ranunculaceae - Hahnenfußgewächse
Ende Vollfrühlingblüher, V–VII, 30–90 cm, mehrjährig (kurzlebig), (halb-)immergrün

Die Gewöhnliche Akelei tritt in Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut auf, mit Schwerpunkt in den Mittelgebirgen. Im Flachland bauen sich die Bestände meist aus Gartenflüchtlingen auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Gerne werden kalkhaltige Standorte in lichten Laubwäldern, Gebüschen, Rasen, Wiesen und Wegrändern besiedelt, aber auch auf frischen, leicht sauren, mullhaltigen Böden ist sie gelegentlich anzutreffen. Bei starker Überschattung, häufiger Mahd oder Aufforstung mit Nadelwald gehen die Bestände zurück. Es sind mehrjährige, eher kurzlebige, staudige oder immergrüne Pflanzen mit einer Rübenwurzel und kräftigen, verzweigten Stängeln, meist 3–10-blütig und oben kahl. Die Laubblätter sind rundlich, doppelt 3-zählig, gestielt, grün und unterseits meist behaart. Die Blüten sind bis 5 cm im Durchmesser, 5-zählig, an bis zu 15 cm langen Stielen, nickend, blauviolett, mit hakigem Blütensporn. Später bilden sich aufrecht stehende Balgfrüchte mit kleinen, schwarzen Samen.

Die im Flachland gelegentlich anzutreffenden synanthropen Bestände zeichnen sich oft durch mehrfarbige Kronen aus, die rosa, purpurfarben oder weiß sind.


Abb. 1 Blüte von Aquilegia vulgaris, Strunde-Tal, Bergisches Land, 24.05.2015, 163 m, 50° 59' 49 N, 07° 09' 38 O
Abb. 2 Blüte von Aquilegia vulgaris an einem Gebüschsaum an der Urft bei Urft-Steinfeld, Eifel, 15.06.2016, 438 m, 50° 30' 44 N, 06° 35' 53 O
Abb. 3 Blüten von Aquilegia vulgaris an einem Gebüschsaum im Strunde-Tal, Bergisches Land, 24.05.2015, 155 m, 50° 59' 46 N, 07° 09' 33 O
Abb. 4 Doppelt 3-zählige, untere Stängelblätter der Aquilegia vulgaris, Strunde-Tal, Bergisches Land, 24.05.2015, 155 m, 50° 59' 46 N, 07° 09' 33 O
Abb. 5 Noch unreife, behaarte Balgfrüchte von Aquilegia vulgaris in einem Gebüschsaum an der Urft bei Urft-Steinfeld, Eifel, 15.06.2016, 438 m, 50° 30' 44 N, 06° 35' 53 O
Abb. 6 Aquilegia vulgaris auf einer Waldwiese oberhalb von Achkarren, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 316 m, 48° 04' 25 N, 07° 37' 51 O
Abb. 7 Aus Gartenbeständen stammende, gefüllt blühende Hybride von Aquilegia vulgaris an einem Waldsaum in den Maasterrassen bei Elmpt, 19.05.2018, 59 m, 51° 12' 34 N, 06° 05' 18 O
Abb. 8 Hakiger Blütensporn von Aquilegia vulgaris an einem Wegesrand bei Friedrichslohra, Südharz, 03.06.2020, 328 m, 51° 25' 06 N, 10° 37' 32 O
Abb. 9 Dunkel violette Blüten von Aquilegia vulgaris an einem Wegesrand bei Friedrichslohra, Südharz, 03.06.2020, 328 m, 51° 25' 06 N, 10° 37' 32 O


Der Gattungsname Aquilegia L. ist in seiner etymologischen Bedeutung unklar, möglich wären mehrere Ableitungen:
- aus lat. "aquilegus" (= wasserziehend) nach der füllhornähnlichen Form der Kelchblätter,
- aus lat. "aquila" (= Adler) nach der schnabelähnlichen Form der Nektarblätter,
- aus lat. "aculeus" (= Stachel) nach dem Kelchsporn,
- aus gr. "aglaia" (= Pracht) nach der Kelchfarbe,
- oder auch aus gr. "agkylos" (= gekrümmt) nach der gekrümmten Form der Kelchsporne. 
Das Epitheton vulgaris stammt von lat. "vulgaris" (= allgemein bekannt, gewöhnlich).

In Gärten ist Aquilegia vulgaris eine schon lange kultivierte Art von der es zahlreiche Züchtungen und Sorten gibt. Früher wurden die Pflanzen im Arzneigarten verwendet, heute als Zierpflanze. Sie lieben einen halbschattigen Platz mit frischem Boden, gerne auf Kalk

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Aquilegia vulgaris. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/aquilegia-vulgaris.html am Tg.Mo.Jahr.