Arbutus unedo L.
Westlicher Erdbeerbaum, Ericaceae - Heidekrautgewächse
Winterblüher, X–III, 1,5–12 m hoch, immergrün, mehrjährig
Das Verbreitungsgebiet des Westlichen Erdbeerbaums reicht vom westlichen Mittelmeerraum bis nach Kleinasien. Am Naturstandort wächst er bevorzugt an sonnig-trockenen Standorten auf Felsen, der Macchien oder ist Bestandteil der Baumschicht der Hartlaubwälder. Meist sind es Sträucher, an guten Standorten auch Bäume bis 12 m Höhe. Die Borke ist hellbraun bis graubraun, fein rissig und schilfert in langen, papierartigen, braunen Streifen ab. Junge Triebe sind behaart und drüsig. Die Laubblätter sind glänzend, derb, lanzettlich, gesägt und haben einen bis 1 cm langen Stiel. Die Blüten erscheinen im Herbst bis in den Frühling hinein, sind etwa 9 mm lang, grünlich-weiß bis rosa-farben, glockig und stehen in überhängenden Rispen. Später oder gleichzeitig mit den Blüten finden sich die bis 2 cm im Durchmesser großen, kugeligen, erst gelben, später leuchtend roten, erbeerähnlichen Früchte. Sie sind in geringen Mengen essbar, haben eine warzige Oberfläche und werden zu Likör (Medronho) oder Marmelade verarbeitet. Siehe auch Gattung Arbutus L.











Der Gattungsname Arbutus existierte schon vorlinnäisch und ist ein mediterranes Fremdwort unbekannter Herkunft. Das Epitheton unedo leitet sich ab von lat. "unédo" (= Erdbeerbaum und dessen Frucht), und ist wahrscheinlich einer vorrömischen Sprache des Mittelmeergebietes entlehnt. Die Deutung "unum tantum edo" (= Ich esse nur eine) ist nicht belegt, da auch ohne weiteres mehrere Früchte verzehrt werden können.
In den wintermilden Regionen an einem bevorzugten und geschützten Standort ist der Westliche Erdbeerbaum winterhart. Ideal ist ein sonniger und windgeschützter Standort. Freie Standorte oder Gärten ab Z 7b erfordern bedarfsweisen Winterschutz. Hierzu werden die unteren Stammpartien mit lockerem Frostschutzvlies bis mindestens zu den ersten Zweigen umwickelt. Komplett zurückfrierende Bäume regenerieren meist nur scheinbar, kollabieren in der Regel jedoch nach dem Notaustrieb im kommenden Sommer. Ein Umpflanzen etablierter Sträucher ist nicht ratsam, da diese meist nicht anwachsen.
Die Varietät Arbutus unedo 'Rubra' zeichnet sich durch rötliche Blüten aus, ein sehr dekorativer Effekt. Es wird ihr nachgesagt, dass sie härter sein soll als die Art, was erste mittelfristige Erfahrungen zu belegen scheinen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Arbutus unedo. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/arbutus-unedo.html am Tg.Mo.Jahr.