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Arenaria serpyllifolia L.
  einschließlich: Arenaria leptoclados (Rchb.) Guss.
  synonym: Arenaria petiolata Hayata
Quendelsandkraut, Kleiner Hühnerbiss, Thymianblättriges Sandkraut, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Frühling-, Sommerblüher, VI–IX, 05–30 cm hoch, sommergrün, ein-(zwei-)jährig

Das Quendelsandkraut tritt in Mitteleuropa verbreitet bis gemein auf, lediglich im Bergland zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. In Afrika, Australien und Nordamerika ist die Art eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Xerothermrasen und Ruderalstellen wie Rasen, Mauern, Äckern und gestörten Flächen.

Die Pflanzen sind meist einjährig, gelegentlich zweijährig, aufrecht, verzweigen von unten an und können zahlreiche Stängel bilden. Die Laubblätter sind gegenständig, oft basal verwachsen, gelegentlich gestielt, durch die Behaarung grau-grün, eiförmig, zugespitzt, 2–7 mm lang und 1–4 mm breit. Der Gesamtblütenstand ist terminal, mit wenigen oder vielen Einzelblüten, von denen meist immer nur einzelne geöffnet sind. Die Einzelblüten sind 5-zählig. Die Kelchblätter sind 3–4,5 mm lang, grün, eilanzettlich, schmal hautrandig und etwas länger als die Kronblätter. Die Kronblätter sind weiß, länglich oval und bis 2,7 mm lang. Später bilden sich 6-zähnige, bauchige Kapselfrüchte, die etwas länger als der Kelch sind.


Abb. 1 Pflanze der Arenaria serpyllifolia mit mehreren Stängeln auf einem Fahrstreifen im Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 297 m, 47° 56' 31 N, 07° 15' 50 O
Abb. 2 Pflanze der Arenaria serpyllifolia in einem Zierrasen am Mont Cenis, Herne, 22.04.2018, 72 m, 51° 32' 24 N, 07° 15' 23 O
Abb. 3 Pflanze der Arenaria serpyllifolia mit nur 1 Stängel, in einem Zierrasen am Mont Cenis, Herne, 22.04.2018, 72 m, 51° 32' 24 N, 07° 15' 23 O
Abb. 4 Behaarte Stängel, Laublätter und Kelche bei Arenaria serpyllifolia. Fahrstreifen im Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 297 m, 47° 56' 31 N, 07° 15' 50 O
Abb. 5 Pflanze der Arenaria serpyllifolia auf subpannonischem Steppenrasen des NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 25.08.2018, 94 m, 49° 44' 58 N, 08° 35' 29 O
Abb. 6 Kurze behaarte Stängel und Laubblätter von Arenaria serpyllifolia, gestörter Rasen bei Stürzelberg, Niederrhein, 15.05.2022, 44 m, 51° 07' 32 N, 06° 48' 29 O


Von Arenaria serpyllifolia sind zahlreiche Unterarten beschrieben worden, die bei manchen Autoren teilweise Artstatus haben. Die morphologischen Merkmale sind oft fließend und gering, oft handelt es sich um Ökotypen, bei einigen von ihnen sind Unterschiede im Gensatz (Ploidie) beschrieben.

Der Gattungsname Arenaria L. stammt von lat. "arenarius" (= Sand-), nach dem Standort auf trocken-sandigen Flächen. Das Epitheton serpyllifolia setzt sich zusammen aus lat. "serpillum" (= Quendel) und lat. "folius" (= -blättrig), zu "thymianblättrig", nach den ähnlichen Laubblättern.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Arenaria serpyllifolia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/arenaria-serpyllifolia.html am Tg.Mo.Jahr.