Bollenberg und Strangenberg im Elsass
Botanisch ist der Bollenberg interessant, weil es sich um einen der ganzen wenigen, echten Trockenrasen (Xerobrometum) in Mitteleuropa handelt. Beim benachbarten Strangenberg findet sich eine ähnliche, an Trockenheit angepasste Vegetation, die eher einem Halbtrockenrasen entspricht. Der Bollenberg liegt auf bis zu 363 m über NN und der Strangenberg etwa bis 395 mm über NN am Rand der oberrheinischen Ebene, auf den östlichen Kalkvorhügeln der Vogesen. Die Standorte zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich im Regenschatten der Vogesen befinden und die Jahresniederschlagssumme daher nur bei 400–500 mm/a liegt. Einen Hauptteil der Niederschläge machen sommerliche Gewitter aus, die Jahresverteilung ist mithin sehr ungleichmäßig. Die Hänge der Trocken- und Halbtockenrasen bestehen aus einem Jurakalkuntergrund und Auflagerungen von Löss, Mergel und Kalkverwitterung. Der wasserdurchlässige Untergrund ist ein weiterer Faktor, der zur Entstehung dieses Trockengebietes führte. Neben dem Bollenberg und Strangenberg gibt es in der näheren Umgebung der Dörfer Westhalten und Orschwihr noch weitere Trockenhügel wie beispielsweise das Zinnköpfle auf 420 m über NN, welcher durch Halbtrockenrasen (Mesobrometum) und Trockenstrauchgesellschaften gekennzeichnet ist.
Die Vegetation auf dem Bollenberg und Strangenberg ist an die Trockenheit angepasst. Vorwiegend finden sich offene Trockenrasen, die mehr oder weniger stark von Strauchgruppen unterbrochen werden. Das botanische Highlight sind die Massenbestände des Feld-Mannstreu, Eryngium campestre L., die in dieser Anzahl in Mitteleuropa wohl einmalig sind. Begleitend zu den Pflanzen findet sich die auf dem Feld-Mannstreu schmarotzernde Amethyst-Sommerwurz, Orobanche amethystea L., die in Mitteleuropa selten auftritt und nur an wenigen Standorten im Mittel- und Oberrheintal vorkommt. Am Bollenberg ist die Amethyst-Sommerwurz ungewöhnlich zahlreich und man findet sie blühend von Mai bis Juli an jenen Stellen, wo auch der Feld-Mannstreu wächst.
Ein weiterer botanischer Höhepunkt ist der Bestand des Herbst-Blausterns, Scilla autumnalis L., der in Mitteleuropa nur im Elsass vorkommt und auf dem Strangenberg in Spätsommer und Herbst mit einem Massenvorkommen vertreten ist.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2023: Der Bollenberg im Elsass. – http://www.tropengarten.de/Botanik/bollenberg.html am Tg.Mo.Jahr.
Botanisch ist der Bollenberg interessant, weil es sich um einen der ganzen wenigen, echten Trockenrasen (Xerobrometum) in Mitteleuropa handelt. Beim benachbarten Strangenberg findet sich eine ähnliche, an Trockenheit angepasste Vegetation, die eher einem Halbtrockenrasen entspricht. Der Bollenberg liegt auf bis zu 363 m über NN und der Strangenberg etwa bis 395 mm über NN am Rand der oberrheinischen Ebene, auf den östlichen Kalkvorhügeln der Vogesen. Die Standorte zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich im Regenschatten der Vogesen befinden und die Jahresniederschlagssumme daher nur bei 400–500 mm/a liegt. Einen Hauptteil der Niederschläge machen sommerliche Gewitter aus, die Jahresverteilung ist mithin sehr ungleichmäßig. Die Hänge der Trocken- und Halbtockenrasen bestehen aus einem Jurakalkuntergrund und Auflagerungen von Löss, Mergel und Kalkverwitterung. Der wasserdurchlässige Untergrund ist ein weiterer Faktor, der zur Entstehung dieses Trockengebietes führte. Neben dem Bollenberg und Strangenberg gibt es in der näheren Umgebung der Dörfer Westhalten und Orschwihr noch weitere Trockenhügel wie beispielsweise das Zinnköpfle auf 420 m über NN, welcher durch Halbtrockenrasen (Mesobrometum) und Trockenstrauchgesellschaften gekennzeichnet ist.
Die Vegetation auf dem Bollenberg und Strangenberg ist an die Trockenheit angepasst. Vorwiegend finden sich offene Trockenrasen, die mehr oder weniger stark von Strauchgruppen unterbrochen werden. Das botanische Highlight sind die Massenbestände des Feld-Mannstreu, Eryngium campestre L., die in dieser Anzahl in Mitteleuropa wohl einmalig sind. Begleitend zu den Pflanzen findet sich die auf dem Feld-Mannstreu schmarotzernde Amethyst-Sommerwurz, Orobanche amethystea L., die in Mitteleuropa selten auftritt und nur an wenigen Standorten im Mittel- und Oberrheintal vorkommt. Am Bollenberg ist die Amethyst-Sommerwurz ungewöhnlich zahlreich und man findet sie blühend von Mai bis Juli an jenen Stellen, wo auch der Feld-Mannstreu wächst.
Ein weiterer botanischer Höhepunkt ist der Bestand des Herbst-Blausterns, Scilla autumnalis L., der in Mitteleuropa nur im Elsass vorkommt und auf dem Strangenberg in Spätsommer und Herbst mit einem Massenvorkommen vertreten ist.
Der Bollenberg ist von der Schnellstraße D 83, Ausfahrt Westhalten, zu erreichen. Von dort folgt man dem ausgeschilderten Wirtschaftsweg durch die Rebgärten zur Domaine du Bollenberg, an der man parken kann. Der Weg zum Naturschutzgebiet Bollenberg findet sich östlich von der Domaine und ist mit einer Infotafel gekennzeichnet. Der Strangenberg wird über Westhalten angefahren. Im Zentrum fährt man in die Rue de l'Église, die über den Rothweg in die Weinberge führt. Auf der Kuppe rechts befindet sich ein Wanderparkplatz, von dem es noch 300 m bis zum Strangenberg sind.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2023: Der Bollenberg im Elsass. – http://www.tropengarten.de/Botanik/bollenberg.html am Tg.Mo.Jahr.