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Viburnum lantana L.
Wolliger Schneeball, Viburnaceae - Schneeballgewächse
Caprifoliaceae -
Geißblattgewächse
Adoxaceae - Moschuskrautgewächse
Beginn Vollfrühlingblüher, IVVI, 24 m
hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Wollige Schneeball tritt in der Mitte und im Süden von Mitteleuropa
verbreitet bis zerstreut auf, Richtung Norden wird er selten oder fehlt ganz.
Die Bestände im Norden und Westen sind weitestgehend neueren Datums
und die Art ist dort ursprünglich nicht indigen. Das Verbreitungsgebiet
reicht von Europa bis Nordafrika und den Kaukasus. Beim Wolligen Schneeball
handelt es sich um einen laubabwerfenden Strauch lichter Laubwälder
und Strauchgesellschaften, bevorzugt auf kalk- oder basenhaltigen Böden.
Oft wird die Art auch als Zierstrauch angebaut. Die Pflanzen sind
sommergrün, mit aufrechten Ästen und die Zweige sind dichtfilzig
mit graubraunen Sternhaaren bedeckt. Die Laubblätter sind
gegenständig, graufilzig, eiförmig, netzrunzelig und gezähnt.
Die Blüten sind weißlich, in filzig behaarten Trugdolden und riechen
unangenehm. Später bilden sich eiförmige Früchte, anfänglich
rot, dann glänzend schwarz. Den Winter über verbleiben sie oft
am Strauch (= Wintersteher).
Abb. 1 Blütenstand von Viburnum lantana, Bausenberg, Niederzissen, 10.09.2014, 275 m, 50° 27' 57 N, 07° 13' 36 O | Abb. 2 Noch unreife, rötlich-grüne Früchte beim Viburnum lantana im Trockenrasen auf dem Strangenberg, Westhalten, Elsass, 21.06.2019, 388 m, 47° 57' 57 N, 07° 16' 16 O |
Abb. 3 Gegenständige Laibblätter von Viburnum lantana, Bausenberg, Niederzissen, 10.09.2014, 275 m, 50° 27' 57 N, 07° 13' 36 O | Abb. 4 Borke von Viburnum lantana, Bausenberg, Niederzissen, 10.09.2014, 275 m, 50° 27' 57 N, 07° 13' 36 O |
Abb. 5 Fruchtstand von Viburnum lantana mit schwarzen, reifen Früchten in einem Strauchsaum am Ruhrstadion, Bochum, 28.08.2016, 117 m, 51° 29' 33 N, 07° 14' 18 O | Abb. 6 Graufilzige behaarte Sprossachse des Viburnum lantana im zeitigen Frühjahr im Arboretum Liliental, Ihringen, Kaiserstuhl, 17.03.2017, 324 m, 48° 04' 23 N, 07° 40' 47 O |
Abb. 7 Unreife, grüne Früchte beim Viburnum lantana im Wäldchen auf Langeoog, 25.07.2010, 6 m, 53° 44' 16 N, 07° 28' 42 O | Abb. 8 Strauch des Viburnum lantana im Wäldchen auf Langeoog, 25.07.2010, 6 m, 53° 44' 16 N, 07° 28' 42 O |
Abb. 9 Von Flechten besetzter Strauch des Viburnum lantana im Knospenstadium im Frühling, Sulzbachtal, Schwarzwald, 712 m, 10.04.2012, 48° 14' 37 N, 08° 19' 28 O | Abb. 10 Laubblätter des Viburnum lantana in den pannonischen Steppe, Ostösterreich, Hundsheimer Berg, 22.09.2009, 420 m, 48° 07' 34 N, 16° 56' 18 O |
Abb. 11 Strauch des Viburnum lantana im Trockenrasen auf dem Strangenberg, Westhalten, Elsass, 21.06.2019, 388 m, 47° 57' 57 N, 07° 16' 16 O | Abb. 12 Strauch des Viburnum lantana oberhalb vom Sylvensteinsee, 29.05.2021, 765 m, 47° 34' 25 N, 11° 31' 59 O |
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Abb. 13 Blütenstand von Viburnum lantana oberhalb vom Sylvensteinsee, 29.05.2021, 765 m, 47° 34' 25 N, 11° 31' 59 O |
Nicht vollständig gesichert
ist die Ableitung des Gattungsnamens Viburnum L., welcher schon
vorlinnäisch gebraucht wurde und sich auf V. lantana bezog. Das
Epitheton lantana wurde ebenfalls schon vorlinnäisch genutzt
und hat wahrscheinlich eine altindische Wurzel: "lata" (= Schlingpflanze,
Liane), nach den biegsamen Zweigen und Ästen, die auch heute noch im
Bogenbau verwendet werden und prähistorisch ("Ötzi") schon wurden,
mithin also eine ausgesprochen lange Nutzungsgeschichte haben.
Viburnum lantana wird häufig in öffentlichen Pflanzungen
und entlang von Straßen gesetzt. In privaten Gärten sind es
prächtige Sträucher mit Winterschmuck.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Viburnum lantana.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/viburnum-lantana.html am Tg.Mo.Jahr.
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