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Centaurea stoebe L.
Gefleckte Flockenblume, Kleinköpfige Flockenblume, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Ende Vollfrühling bis Sommerblüher, V–VIII, 15–60 cm hoch, immergrün, zwei-, mehrjährig

Die Gefleckte Flockenblume tritt im Osten Mitteleuropas verbreitet, ansonsten eher selten bis zerstreut auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westsibirisch. Bevorzugt werden Halbtrockenrasen, Felsfluren und Ruderalstandorte besiedelt. Die Art wird innerhalb der teilweise schwierigen Gattung Centaurea L. und besonders des Sippenkomplexes der C. stoebe s. l. nicht einheitlich betrachtet.

Die Pflanzen bilden eine Pfahlwurzel. Die Stängel sind behaart, mehr oder weniger kantig und locker verzweigt. Die Laubblätter sind typischerweise graufilzig, fiederschnittig bis fiederteilig mit linealischen Abschnitten, obere manchmal einfach. Der Gesamtblütenstand ist eine Rispe. Die Blütenhülle (das rundlich eiförmige Organ unterhalb der Krone) ist eiförmig, innerhalb der Gattung eher klein mit 5–11 mm im Durchmesser. Die Hüllblätter sind 5-nervig, mit braunen bis schwärzlichen Anhängseln. Die Krone ist meist hell purpurfarben, gelegentlich weiß und purpur gemischt, selten komplett weiß.


Abb. 1 Blütenkörbchen der Centaurea stoebe auf einem südexponierten Elbhang nördlich von Meißen, 04.06.2020, 131 m, 51° 11' 10 N, 13° 27' 03 O
Abb. 2 Blütenkörbchen der Centaurea stoebe an einem thermophilen Strauchsaum am Bollenberg, Elsass, 21.06.2019, 273 m, 47° 56' 21 N, 07° 15' 33 O
Abb. 3 Typisch reich verzweigte Pflanze der Centaurea stoebe auf einem Trockenrasen am Strangenberg, Westhalten, Elsass, 21.06.2019, 379 m, 47° 57' 45 N, 07° 16' 11 O
Abb. 4 Basale Blattrosette mit den fiederschnittigen Laubblättern von Centaurea stoebe. Ehemaliger Kalksteinbruch bei Gruiten, 28.05.2022, 152 m, 51° 13' 17 N, 07° 01' 57 O
Abb. 5 Blütenhülle der Centaurea stoebe mit 5-nervigen Hüllblättern, thermophiler Strauchsaum am Bollenberg, Elsass, 21.06.2019, 273 m, 47° 56' 21 N, 07° 15' 33 O
Abb. 6 Blühende Pflanzen der Centaurea stoebe in einem Halbtrockenrasen am Rotenfels, Bad Münster am Stein, Nahe-Tal, 10.07.2020, 263 m, 49° 48' 57 N, 07° 50' 13 O
Abb. 7 Blüten und weißgraue Stängel der Centaurea stoebe in einem Halbtrockenrasen am Rotenfels, Bad Münster am Stein, Nahe-Tal, 10.07.2020, 263 m, 49° 48' 57 N, 07° 50' 13 O
Abb. 8 Blütenkörbchen der Centaurea stoebe in einem subpannonischen Rasen m NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 25.09.2020, 94 m, 49° 44' 57 N, 08° 35' 22 O
Abb. 9 Graue Laubblätter und kantiger Stängel von Centaurea stoebe auf einem südexponierten Elbhang nördlich von Meißen, 04.06.2020, 131 m, 51° 11' 10 N, 13° 27' 03 O
Abb. 10 Habitus von Centaurea stoebe an der Abbruckkante des südlichen Elbhangs nördlich von Meißen, 04.06.2020, 142 m, 51° 11' 10 N, 13° 27' 03 O
Abb. 11 Pflanze der Centaurea stoebe in einem subpannonischen Rasen im NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 25.09.2020, 94 m, 49° 44' 57 N, 08° 35' 22 O
Abb. 12 Selten gibt es komplett weiße Blüten der Centaurea stoebe, subpannonischer Steppenrasen im NSG Dulbaum bei Alsbach, Hessen, 25.09.2020, 94 m, 49° 44' 57 N, 08° 35' 22 O
Abb. 13 Blütenstand von Centaurea stoebe mit gemischtfarbigen Einzelblüten, Nordostböschung auf dem Jakobsberg, Ockenheim, Rheinland-Pfalz, 18.09.2021, 259 m, 49° 55' 50 N, 07° 58' 28 O
Abb. 14 Blütenköpfchen der Centaurea stoebe mit Wildbiene, Nordostböschung auf dem Jakobsberg, Ockenheim, Rheinland-Pfalz, 18.09.2021, 259 m, 49° 55' 50 N, 07° 58' 28 O
Abb. 15 Blütenkörbchen von Centaurea stoebe. Sandberg bei Devinska Nova Ves, Slowakei, 17.09.2022, 234 m, 48° 11' 47 N, 16° 58' 41 O
Abb. 16 Blütenkörbchen und graue Laubblätter von Centaurea stoebe. Sandberg bei Devinska Nova Ves, Slowakei, 17.09.2022, 234 m, 48° 11' 47 N, 16° 58' 41 O


Der Gattungsname Centaurea leitet sich ab von gr. "Kentaureios" (= Kentauren, pferdegestaltige, heilkundige Bergbewohner), was auf den arzneilichen Gebrauch der Gattung hinweist und die selbe etymologische Wurzel wie die Gattung der Tausendgüldenkräuter, Centaurium Hill., hat. Die Etymologie des Epitheton stoebe stammt von gr. "stoebe" (= Pflanze, die zum Stopfen oder Polstern genutzt wurde), wahrscheinlich nach den filzigen Laubblättern.

Gefleckte Flockenblumen sind dekorative Stauden mit attraktiven, farbenfrohen Blüten und werden schon lange in Gärten kultiviert. Passende Standorte sind Steingärten, Staudenbeete, Wildblumenwiesen oder auch Yuccaarrangements. Die Pflanzen sollten sonnig und offen stehen, ideal ist ein basenhaltiger, auch abgemagerter Boden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Centaurea stoebe. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/centaurea-stoebe.html am Tg.Mo.Jahr.