Carlina vulgaris L.
Gewöhnliche Golddistel, Kleine Eberwurz, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Hochsommerblüher, VII–IX, 15–60 cm hoch, immergrün, zwei-, mehrjährig, kurzlebig
Die Gewöhnliche Golddistel tritt in Mitteleuropa überwiegend zerstreut auf, im nördlichen Flachland ist sie selten oder fehlt ganz. Das Verbreitungsgebiet reicht von Südeuropa bis nach Russland. Bevorzugt siedelt sie auf Trocken- und Halbtrockenrasen, sowie nährstoffarmen Wiesen der Mittelgebirge und Ruderalstandorten in Steinbrüchen oder Kiesgruben; gerne auf Kalk.
Es sind immergrüne, zwei- bis mehrjährige, manchmal kurzlebige, aufrecht wachsende Pflanzen mit mehr oder weniger sparrig krausen, fiederlappigen bis fiederschnittigen Blättern. Die Stängelblätter werden nach oben hin kleiner und breiter, die oberen sind eiförmig bis länglich, mit derben, kurz zugespitzten Dornen. Die Stängel sind grün bis rötlich, spinnwebig behaart. Die Gesamtblütenstände sind traubig bis rispig, bestehen aus einem oder vielen Blütenköpfen, die einen Durchmesser von 1,5–2,5 cm haben. Die zungenförmigen inneren Hüllblätter sind strohgelb und 1–2 cm lang. Bei feuchtem Wetter biegen sie sich nach innen, um den Blütenstand zu schützen, bei trocken-warmem Wetter und Sonnenschein biegen sie sich wieder nach außen. Die Röhrenblüten sind gelblich, an der Spitze purpurfarben.










Der Gattungsname Carlina L. wurde schon vorlinnäisch genutzt, stammt von lat. "carduus" (= Distel) und wurde später aus einem oberitalienischen Dialekt abgeleitet, ital. "Carlina" (= Eberwurz); die Art wird heute noch "Carlina bianca" genannt. Auch in anderen Sprachen gibt es die selbe Wurzel, span. "carlina", frz. "carline". Das Epitheton vulgaris stammt von lat. "vulgaris" (= allgemein bekannt, gewöhnlich).
Carlina vulgaris sind dekorative, immergrüne einheimische Pflanzen für den Steingarten oder das sonnige Alpinum. Wichtig ist ein offener Standort, auch trocken, da die Pflanzen problemlos langwierige Trockenperioden überstehen. Kalk- oder basenhaltig darf der Standort gerne sein.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Carlina vulgaris. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/carlina-vulgaris.html am Tg.Mo.Jahr.