Startseite

Securigera varia (L.) Lassen
synonym:
  Coronilla varia L.
Bunte Kronwicke, Bunte Beilwicke, Fabaceae - Hülsenfrüchtler
Beginn Frühsommerblüher, VII–XI, 30–120 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Bunte Kronwicke tritt in Mitteleuropa zertreut bis verbreitet auf, Richtung Norden wird sie seltener. Sie ist in Ausbreitung begriffen. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch und reicht bis in den Mittelmeerraum. In vielen Regionen weltweit ist Securigera varia eingebürgert, beispielsweise in Nordamerika zeigt sie eine invasive Dynamik und wird als Problemart betrachtet. Bevorzugt werden kalkhaltige Standorte besiedelt, oft entlang von Wegen, auf Wiesen, an Waldrändern oder sonnigen Hängen.

Die Pflanzen wachsen niederliegend bis aufsteigend und bilden Wurzelsprosse. An idealen Standorten kann die Bunte Kronwicke einen hohen Deckungsgrad erlangen. Die Laubblätter sind gefiedert mit 5–12 Fiederpaaren. Nachts "klappen" die Fiederchen wie bei vielen anderen Hülsenfrüchtlern zusammen. Die Blütenkronen sind die weiß, rosa oder violett, weisen oft eine dunkelviolette Spitze an den oberen Kronblättern auf und stehen in Dolden zu 12–15(–20). Später bilden sich länglich-linealische, aufrecht stehende Hülsenfrüchte, die einer "Krone" ähneln.


Abb. 1 Securigera varia am Wegesrand in den Weinfeldern am Kaiserstuhl, Ihringen, 16.10.2014, 260 m, 48° 03' 07 N 07° 39' 00 O
Abb. 2 Securigera varia in einem kalkhaltigen Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 281 m, 47° 56' 25 N, 07° 15' 43 O
Abb. 3 Doldiger Blütenstand der Securigera varia, nahe Velburg, Bayern, 21.09.2014, 547 m, 49° 14' 13 N, 11° 41' 10 O
Abb. 4 Verblühter Blütenstand der Securigera varia an einem thermophilen Saum in den Weinbergen der Landskrone bei Heppingen im Ahrtal, 03.06.2017, 137 m, 50° 32' 57 N 07° 10' 34 O
Abb. 5 Massenbestand der Securigera varia vor der Vitra-Design-Austellung, Weil am Rhein, 12.10.2014, 269 m, 47° 36' 12 N, 07° 37' 00 O
Abb. 6 In der Vitra-Design-Austellung, Lampen-Deko mit Innenraumbegrünung, Weil am Rhein, 12.10.2014
Abb. 7 Das Vitra-Design-Museum, ein Gehry-Bau, Weil am Rhein, 12.10.2014
Abb. 8 Securigera varia trifft man inzwischen auch auf den ostfriesischen Inseln an. Hier an der Hafenstraße bei den Golfstuben auf Langeoog, 29.07.2017, 1 m, 53° 44' 03 N, 07° 29' 33 O
Abb. 9 Securigera varia an einem thermophilen Saum in den Weinbergen der Landskrone bei Heppingen im Ahrtal, 03.06.2017, 137 m, 50° 32' 57 N 07° 10' 34 O
Abb. 10 Gefiederte Blätter der Securigera varia auf einer Wiese vor der Vitra-Design-Austellung, Weil am Rhein, 12.10.2014, 270 m, 47° 36' 12 N, 07° 37' 00 O
Abb. 11 Kronenähnlicher Fruchtstand mit den aufrechten Hülsen von Securigera varia am Bausenberg, Niederzissen, 10.09.2014, 295 m, 50° 27' 55 N, 07° 13' 07 O
Abb. 12 Blütenstand mit dunkelvioletten Spitze an den Kronblättern der Securigera varia, Bausenberg, Niederzissen, 10.09.2014, 295 m, 50° 27' 55 N, 07° 13' 07 O
Abb. 13 Blütenstände ohne dunkelviolette Spitzen an den Kronblättern der Securigera varia, Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 281 m, 47° 56' 25 N, 07° 15' 43 O
Abb. 14 Wenigblütiger Blütenstand der Securigera varia während einer Trockenphase in einem Halbtrockenrasen oberhalb der Elbe nördlich von Meißen, 04.06.2020, 160 m, 51° 11' 03 N, 13° 27' 21 O
Abb. 15 Fast reinweiße Blütenstände der Securigera varia in den Weinbergen bei Ihringen, Kaiserstuhl, 22.06.2019, 243 m, 48° 03' 04 N, 07° 38' 46 O
Abb. 16 Bestand der Securigera varia zusammen mit dem Hornklee, Lotus corniculatus L., im Kalkrasen auf dem Lüntenbecker Berg, Wuppertal, 28.06.2024, 194 m, 51° 14' 59 N, 07° 05' 20 O


Der Gattungsname Securigera DC. stammt von lat. "securis" (= Beil, Axt) und lat. "-fer" (= -tragend), was sich auf die säbelartig gekrümmten Hülsenfrüchte bezieht. Vorlinnäisch hieß die Bunte Kronwicke "Securidaca", was zum Synonym Coronilla securidaca L. führte. Das Epitheton varia leitet sich von lat. "varius" (= bunt) ab und beschreibt treffend die farbenfrohen Blüten der Art.

Securigera varia ist eine sehr dekorative Sommerstaude für den warmen, sonnigen Standort im Steingarten, der mediterranen Pflanzung oder auch im Yuccabeet. An idealen Standorten säen sich die Pflanzen aus. Hier sollte regelmäßige Kontrolle erfolgen, falls das nicht erwünscht ist. Konkurrenzschwache Pflanzen sollten nicht in die Nähe der Bunten Kronwicke gesetzt werden. In Wildblumenwiesen stellt S. varia eine prächtige Ergänzung dar, da sie im Hochsommer, teilweise bis zu den ersten Frösten blüht und reichlich Farbe in den Garten zaubert. Gerne auf Kalk.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Securigera varia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/securigera-varia.html am Tg.Mo.Jahr.