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Mahonia aquifolium (Pursh) Nutt.
  synonym: Berberis aquifolium Pursh
                 Odostemon aquifolium (Pursh) Rydb.
Gewöhnliche Mahonie, Berberidaceae - Berberitzengewächse
Beginn Vollfrühlingblüher, III–VI, 30–150 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Gewöhnliche Mahonie tritt in Mitteleuropa verbreitet auf und stammt ursprünglich aus dem westlichen Nordamerika. Mittlerweile ist sie eingebürgert und bildet stabile Bestände nicht nur in Parks und Gärten, sondern auch in Mischwäldern, an Wegesrändern oder Strauchgesellschaften, bevorzugt auf basenreichen Böden. Gerne siedelt sie an Trockenstandorten, wo sie durch die tiefe Pfahlwurzel einen Standortvorteil hat.

Stängel und Wurzeln der Gewöhnlichen Mahonie sind innen fest, gelblich und faserig. Es sind immergrüne, bis etwa 150 cm hohe Sträucher mit ledrigen, einfach gefiederten, dunkelgrünen und mit stacheligen Zähnchen bewehrten Blättern. Die Blüten erscheinen zeitig im Frühjahr, manchmal auch im Sommer. Sie sind gelb und stehen in endständigen Rispen. Die Beeren sind schwarz bis purpurfarben und deutlich bereift. Sie sind säuerlich, in geringen Mengen genießbar und werden wohl gelegentlich eingekocht. Größere Mengen könnten wegen der Alkaloide problematisch sein.

Es wird angenommen, dass die Bestände in Mitteleuropa überwiegend Hybriden mit anderen Mahoniae Nutt. sind, meist mit M. repens (Lindl.) G. Don und M. pinnata (Lag.) Fredde, die ebenfalls aus dem westlichen Nordamerika stammen. Von manchen Autoren wird die Hybride mit M. pinnata als M. ×wagneri (Jouin) Rehder gesehen.


Abb. 1 Mahonia aquifolium in der Strauchschicht auf Kalk, am Jakobsberg, Teutoburger Wald, 26.02.2014, 191 m, 52° 01' 45 N, 08° 24' 57 O
Abb. 2 Mahonia aquifolium mit ungeöffneten Blütenknospen an einem Waldrand im mittleren Schwarzwald, Lauterbach-Sulzbach, 07.04.2010 , 752 m, 48° 15' 16 N, 08° 19' 36 O
Abb. 3 Gefiederte und mit stacheligen Zähnchen bewehrte Blätter von Mahonia aquifolium, Waldrand im mittleren Schwarzwald, Lauterbach-Sulzbach, 07.04.2010, 752 m, 48° 15' 16 N, 08° 19' 36 O
Abb. 4 Knospen des Mahonia aquifolium im Winter, Hohe Anna bei Brilon, Sauerland, 07.01.2015, 501 m, 51° 23' 21 N, 08° 35' 14 O
Abb. 5 Blüten des Mahonia aquifolium, Kammlage am Lenzenberg, Kaiserstuhl, 12.04.2015, 458 m, 48° 04' 03 N, 07° 39' 23 O
Abb. 6 Blüten des Mahonia aquifolium, Kammlage am Lenzenberg, Kaiserstuhl, 12.04.2015, 458 m, 48° 04' 03 N, 07° 39' 23 O
Abb. 7 Blühendes Mahonia aquifolium auf einer gerodeten Fläche auf dem Bausenberg, Niederzissen, 17.04.2015, 295 m, 50° 27' 55 N, 07° 13' 07 O
Abb. 8 Innen ist das Rhizom von Mahonia aquifolium gelb, fest und faserig, Privatgarten, 05.06.2016
Abb. 9 Laubblätter und Blüten von Mahonia aquifolium auf einem Südwesthang bei Ockenfels, Rheinland-Pfalz, 16.03.2019, 97 m, 50° 34' 26 N, 07° 16' 20 O
Abb. 10 Junge Laubblätter direkt nach dem Austrieb an einer M. ×wagneri 'Sunset', Privatgarten, 20.05.2018
Abb. 11 Junge Laubblätter direkt nach dem Austrieb an einer M. ×wagneri 'Sunset', Privatgarten, 20.05.2018
Abb. 12 Ausreifende, grüne Laubblätter von Mahonia aquifolium in einem thermophilen Strauchsaum am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 273 m, 47° 56' 22 N, 07° 15' 33 O


Der Gattungsname Mahonia wurde zu Ehren des amerikanischen Botanikers Bernard McMahon (1775–1816) etabliert. Das Epitheton aquifolium stammt von lat. "acus" (= Spitze) und lat. "folium" (= Blatt) bezieht sich auf die stacheligen Zähnchen der Blätter.

Mahonia aquifolium wird schon lange in der Gartenkultur genutzt und es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Blühfarben, Blattformen und Wuchseigenschaften. Bekanntere Sorten von M. ×wagneri sind 'Pinnacle' mit blaugrünem Blatt und aufrechtem Wuchs bis 1,5 m Höhe. Mahonia ×wagneri 'Sunset' hingegen imponiert als immergrüner Strauch mit bunter Winterfärbung des Laubblattes, die von gelb, kupferrot, orangefarben bis karmesinrot wechselt. Die Blüten sind hellgelb und duften.

Die Mahonien sind robuste, immergrüne Pflanzen die keine hohen Ansprüche an den Boden stellen. Sowohl vollsonnige als auch halbschattige bis schattige Lagen werden vertragen. Die Pflanzen breiten sich langsam über unterirdische Ausläufer aus und tolerieren daher kräftigen Rückschnitt. Generell sollte man mit dem Schnitt aber zurückhaltend sein, da es dauert, bis die Architektur wieder aufgebaut ist.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Mahonia aquifolium. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/mahonia-aquifolium.html am Tg.Mo.Jahr.