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Geranium sanguineum L.
Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabel, Geraniaceae - Storchschnabelgewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 15–50 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Blut-Storchschnabel tritt in Mitteleuropa überwiegend selten bis zerstreut auf, in den basen- und kalkreichen Mittelgebirgen auch verbreitet, sofern es sich um trockene Standorte handelt. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in trockenen und lichten Wäldern, xerothermen Säumen, Böschungen oder warmen Ruderalstandorten in Weinbergen oder entlang von Wegen.

Die Pflanzen sind sommergrün, abstehend behaart, aufsteigend bis aufrecht und meist verzweigt. Die Laubblätter sind fast bis zum Grund in 5–7 Abschnitte mit jeweils 2–3 linealischen Zipfeln geteilt. Im Herbst färben sich die Laubblätter frühzeitig rot. Die Blüten stehen einzeln. Die Kronblätter sind leuchtend purpurrot, mit 15–20 mm etwa 2 mal so lang wie der Kelch. Später bilden sich stark behaarte, drüsige, 3–4 cm lange Fruchtklappen ("Schnäbel"), die glatte oder fein punktierte Samen enthalten.


Abb. 1 Blüte des Geranium sanguineum an einer thermophilen Böschung in den Weinbergen bei Dorsheim, Rheinland-Pfalz, 23.06.2018, 151 m, 49° 55' 40 N, 07° 53' 35 O
Abb. 2 Geranium sanguineum an einem thermophilen Strauchsaum am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 273 m, 47° 56' 21 N, 07° 15' 33 O
Abb. 3 Laubblätter von Geranium sanguineum in einem pannonischen Rasen am Hundsheimer Berg, Niederösterreich, 20.09.2014, 353 m, 48° 07' 26 N, 16° 56' 00 O
Abb. 4 Blüte des Geranium sanguineum an einem Wegesrand auf dem Badberg, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 315 m, 48° 05' 45 N, 07° 40' 06 O
Abb. 5 Blüte des Geranium sanguineum in einem pannonischen Rasen am Hundsheimer Berg, Niederösterreich, 20.09.2014, 353 m, 48° 07' 26 N, 16° 56' 00 O
Abb. 6 Hübscher Bestand des Geranium sanguineum an einem Wegesrand auf dem Badberg, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 315 m, 48° 05' 45 N, 07° 40' 06 O
Abb. 7 Blüte eines Geranium sanguineum in einem Privatgarten in Herkenbosch, Niederlande, 09.05.2021
Abb. 8 Blüte eines Geranium sanguineum im Sandrasen des Mainzer Sand, 18.09.2021, 124 m, 50° 00' 55 N, 08° 12' 21 O
Abb. 9 Längliche Frucht eines Geranium sanguineum, Wegesrand im Dörtebachtal bei Klotten, Mosel, 12.06.2022, 191 m, 50° 10' 20 N, 07° 12' 43 O
Abb. 10 Behaarte Blätter von Geranium sanguineum, Wegesrand im Dörtebachtal bei Klotten, Mosel, 12.06.2022, 191 m, 50° 10' 20 N, 07° 12' 43 O


Der Gattungsname der Storchschnäbel, Geranium L., leitet sich ab von gr. "geranion" (= Kranich) und beschreibt die Ähnlichkeit der Frucht mit langen Vogelschnäbeln. Das Epitheton sanguineum stammt von lat. "sanguineus" (= blutrot), nach der Farbe der Kronblätter.

Geranium sanguineum wird schon lange als Zierpflanze genutzt. Ein warmer und sonniger Standort in Kombination mit anderen wärmeliebenden Stauden ist ideal. Im Steingarten, der Sukkulentenpflanzung oder als Begleitstaude für mediterrane Gehölze passt der Blut-Storchschnabel hervorragend in den Garten. Etablierte Pflanzen sind trockenresistent. Ein kalk- oder basenreicher Untergrund ist hilfreich.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Geranium sanguineum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/geranium-sanguineum.html am Tg.Mo.Jahr.