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Dianthus carthusianorum L.
Kartäuser-Nelke, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Beginn Frühsommerblüher, VI–IX, 15–60 cm hoch, teilimmergrün, mehrjährig

Die Kartäuser-Nelke tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet auf, wird nach Nordwesten hin selten. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen kalkhaltige, thermophile Rasen, gelegentlich an Wegrändern oder Böschungen. Auf sauren Standorten kommen sie selten vor.

Die Pflanzen wachsen aufrecht, sind kahl, mit wenigen linealen, gegenständigen, bis 6 cm langen Laubblättern. Typischerweise stehen die Blüten zu 2–15 in kopfigen Blütenständen, deren Hochblätter purpurfarben und Kelche braun sind. Die Hochblätter laufen in lange, grannenähnliche Spitzen aus. Die Kronblätter sind dunkelrot, bis 12 mm lang und gezähnt.


Abb. 1 Stängel des Dianthus carthusianorum mit den gegenständigen, linealen Laubblättern, im Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 296 m, 47° 56' 29 N, 07° 15' 31 O
Abb. 2 Pflanzen des Dianthus carthusianorum, Bausenberg, Niederzissen 10.09.2014, 319 m, 50° 27' 53 N, 07° 13' 19 O
Abb. 3 Blütenstand des Dianthus carthusianorum mit braunen Hochblättern und purpurfarbenen Kelchen. Wiese am Bahlinger Eck, Kaiserstuhl, 28.05.2018, 440 m, 48° 06' 31 N, 07° 41' 59 O
Abb. 4 Die kopfigen Blütenstände von Dianthus carthusianorum sind ähnlich derer des hier abgebildeten D. giganteus D'Urv. Letzterer hat lange, lineale Hochblätter. Ansaat am Tippelsberg, Bochum, 150 m, 51° 30' 25 N, 07° 13' 36 O, 07.07.2017.
Abb. 5 Blüte des Dianthus carthusianorum, Halbtrockenrasen oberhalb der Elbe nördlich von Meißen, 04.06.2020, 160 m, 51° 11' 03 N, 13° 27' 21 O
Abb. 6 Blütenstand des Dianthus carthusianorum mit Außenkelchblättern, die in eine lange, grannenähnliche Spitze auslaufen. Wiese am Bahlinger Eck, Kaiserstuhl, 28.05.2018, 440 m, 48° 06' 31 N, 07° 41' 59 O.
Abb. 7 Dianthus carthusianorum in einem Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 296 m, 47° 56' 29 N, 07° 15' 31 O
Abb. 8 Geöffnete Fruchtkapseln und Blüten von Dianthus carthusianorum. Halbtrockenrasen an der Rheinbrohler Ley, 23.06.2018, 198 m, 50° 29' 10 N, 07° 20' 26 O
Abb. 9 Bestand der Dianthus carthusianorum in einer Mahdwiese am Bürvenicher Berg, Bürvenich 17.05.2020, 301 m, 50° 38' 37 N, 06° 35' 14 O
Abb. 10 Mauerstandort von Dianthus carthusianorum an einer Böschung der Rheinbrohler Ley, 23.06.2018, 186 m, 50° 29' 11 N, 07° 20' 21 O
Abb. 11 Kopfige Blütenstände von Dianthus carthusianorum in einem Halbtrockenrasen an der Rheinbrohler Ley, 23.06.2018, 198 m, 50° 29' 10 N, 07° 20' 26 O
Abb. 12 Pflanze des Dianthus carthusianorum an einem südexponierten Felshang im Moseltal bei Winningen, 09.07.2020, 239 m, 50° 19' 16 N, 07° 29' 31 O
Abb. 13 Bestand des Dianthus carthusianorum in den Weinbergen am Fuß vom Rotenfels, 10.07.2020, 180 m, 49° 48' 51 N, 07° 50' 23 O
Abb. 20 Bestand der des Dianthus carthusianorum zusammen mit dem Berg-Sandglöckchen, Jasione montana L., Wegesrand in der Leitenkopf-Grube bei Brohl, 12.06.2022, 230 m, 50° 28' 26 N, 07° 18' 27 O
Abb. 20 Bestand der des Dianthus carthusianorum zusammen mit dem Berg-Sandglöckchen, Jasione montana L., Wegesrand in der Leitenkopf-Grube bei Brohl, 12.06.2022, 230 m, 50° 28' 26 N, 07° 18' 27 O


Dianthus carthusianorum unterscheidet sich von der ähnlichen Heide-Nelke, D. deltoides L., durch den Standort auf kalkhaltigen Böden. Die Blüten stehen in kopfigen Blütenständen und haben typischerweise braune Hochblätter.

Der Gattungsname Dianthus L. ist griechischen Ursprungs, gr. "dios" (= Gott, Zeus) und gr. "anthos" (= Blüte), also die Blume des Zeus. Das Art-Epitheton carthusianorum leitet sich ab von lat. "Carthusia" (= Kartause), nach dem Eremitenkloster Grande Chartreuse in der gleichnamigen Landschaft in den westlichen Alpen.

Von Dianthus carthusianorum gibt es zahlreiche Sorten mit verschiedenen Farben oder gefüllten Blüten. An sonniger, trockener Stelle mit kalkhaltigem oder basenreichem Boden sind es hervorragende Gartenpflanzen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Dianthus carthusianorum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/dianthus-carthusianorum.html am Tg.Mo.Jahr.