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Onobrychis viciifolia Scop.
   synonym: Hedysarum onobrychis L.
                  Onobrychis sativa Lam.
Saat-Esparsette, Futter-Esparsette, Fabaceae - Hülsenfrüchtler, Hülsenfruchtgewächse
Ende Frühsommerblüher, V–VII, 30–60 cm, sommergrün, mehrjährig

Die Saat-Esparsette tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet bis zerstreut auf, Richtung Norden wird sie selten oder fehlt ganz. Ihr Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch, in Amerika ist sie eingebürgert. Ursprünglich stammt die Art aus dem submediterranen Europa und ist schon vor 1.500 n. Chr. nach Mitteleuropa eingeführt worden (Archäophyt). Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Rasen, Wiesen und an Ruderalstandorten; oft findet man sie als Aussaat an Straßenrändern, Rekultivierungsflächen, Böschungen oder als Kulturpflanze.

Meist wachsen die Pflanzen aufrecht, mit nicht geflügelten Stängeln. Die Laubblätter sind 5–14-paarig gefiedert mit länglich ovalen bis linealischen, bis 35 mm langen und 9 mm breiten Fiederblättern. Vor dem Aufblühen ist die Blütentraube oval-länglich und zur Blütezeit bis 3 cm breit und dichtblütig. Die Einzelblüten haben einen 1 mm langen Stiel, bis 4 mm lange Deckblätter und sind rosafarben. Die Krone ist bis 14 mm lang. Später bilden sich bis 8 mm lange Hülsen mit dicken Stacheln.


Abb. 1 Blütenstand einer Onobrychis viciifolia an einer Straßenböschung im Weinbaugebiet des Badberg, Kaiserstuhl, 12.09.2015, 378 m, 48° 05' 57 N, 07° 41' 17 O
Abb. 2 Blütenstand einer Onobrychis viciifolia. Hier handelt es sich um eine Ausaat im Zuge der Renaturierung am Tippelsberg, Bochum, 147 m, 51° 30' 28 N, 07° 13' 36 O, 07.07.2017
Abb. 3 Früchte der Onobrychis viciifolia mit den langen Stacheln; am Tippelsberg, Bochum, 147 m, 51° 30' 28 N, 07° 13' 36 O, 07.07.2017
Abb. 4 Bestand von Onobrychis viciifolia in einer Mahdwiese am Bürvenicher Berg, Bürvenich, 17.05.2020, 301 m, 50° 38' 37 N, 06° 35' 13 O
Abb. 5 Gefiederte Laubblätter von Onobrychis viciifolia an einer Straßenböschung im Weinbaugebiet des Badberg, Kaiserstuhl, 12.09.2015, 378 m, 48° 05' 57 N, 07° 41' 17 O
Abb. 6 Blühbeginn von Onobrychis viciifolia im Frühsommer auf einem Magerrasen in Dresden-Gostritz, 03.06.2020, 191 m, 51° 00' 29 N, 13° 44' 41 O
Abb. 7 Laubblätter von Onobrychis viciifolia in einer Mahdwiese am Bürvenicher Berg, Bürvenich, 17.05.2020, 301 m, 50° 38' 37 N, 06° 35' 13 O
Abb. 8 Blütenstand der Onobrychis viciifolia in der frühen Anthese. Mahdwiese am Bürvenicher Berg, Bürvenich, 17.05.2020, 301 m, 50° 38' 37 N, 06° 35' 13 O
Abb. 9 Blütenstand von Onobrychis viciifolia im Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 21.08.2021, 286 m, 47° 56' 26 N, 07° 15' 49 O


Der Gattungsname Onobrychis Mill. wurde schon vorlinnäisch für die Futter-Esparsette genutzt, gr. "onos" (= Esel) und gr. "brykein" (= gierig fressen), nach der Nutzung als Futterpflanze. Das Epitheton viciifolia stammt von lat. "vicia" (= Wicke) und lat "-folius" (= -blattrig), nach den gefiederten Laubblättern, die jenen der Gattung Vicia L. ähnlich sehen.

Onobrychis viciifolia ist eine hübsche Staude für den Garten an einem sonnigen Standort.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Onobrychis viciifolia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/onobrychis-viciifolia.html am Tg.Mo.Jahr.