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Vicia cracca L.
synonym:
 Ervum cracca (L.) Trautv.
 Vicia hiteropus Freyn
 Vicia lilacina Ledeb.
 Vicia macrophylla B. Fedtsch.
Vogel-Wicke, Fabaceae - Hülsenfrüchtler, Hülsenfruchtgewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 30–120 cm lang, sommergrün, mehrjährig

Die Vogel-Wicke tritt in Mitteleuropa überall gemein auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-asiatisch. In Australien ist sie eingebürgert. Bevorzugt siedelt sie in Heckensäumen, auf Wiesen, an Waldrändern und Ruderalstandorten entlang von Wegen. Es sind kletternde, lianenförmige, manchmal auch niederliegende Pflanzen, die kurze unterirdische Ausläufer bilden. Die Pflanzen sind kurz behaart oder kahl. Alle Laubblätter sind 6–10-paarig gefiedert mit schmal lanzettlichen, 1–3 cm langen und 3–5 mm breiten Fiederblättern und geteilter Ranke. Der Blütenstand ist eine dichte, 20–40-blütige, achselständige Traube, typischerweise oft mit gleichzeitig vorhandenen frischen, purpurfarbenen und abblühenden, blauvioletten Kronen. Später bilden sich längliche, bis 2,5 cm lange Hülsen.


Abb. 1 Blütenstände von Vicia cracca in einem Gebüschsaum an der alten Kohlentrasse, Sprockhövel-Schacht Hövel, 30.06.2012, 285 m, 51° 19' 33 N, 07° 14' 26 O
Abb. 2 Vicia cracca in einer Feuchtwiese am Ostende nahe der Meierei auf Langeoog, 2 m, 53° 44' 58 N, 07° 35' 20 O, 17.07.2012
Abb. 3 Vicia cracca in einer Feuchtwiese am Rande der Salzwiesen auf Langeoog, 1 m, 53° 45' 02 N, 07° 33' 39 0 O, 17.07.2012
Abb. 4 Vicia cracca am Rheinufer bei Düsseldorf-Volmerswerth, 09.08.2009, 28 m, 51° 11' 30 N, 06° 44' 00 O
Abb. 5 Blütentrauben der Vicia cracca mit frischen und verwelkenden Kronen, in einer Wiese am Cluser Bach, Wuppertal-Beyenburg, 21.06.2017, 290 m, 51° 12' 45 N, 07° 16' 15 O
Abb. 6 Gefiedertes Laubblatt der Vicia cracca mit geteilter Ranke, in einer Wiese am Cluser Bach, Wuppertal-Beyenburg, 21.06.2017, 290 m, 51° 12' 45 N, 07° 16' 15 O
Abb. 7 Vicia cracca in einem Saum mit der Acker-Kratzdistel, Cirsium arvense (L.) Scop., an einem Weidenrand auf Langeoog, 4 m, 53° 45' 15 N, 07° 31' 17 O, 26.07.2017
Abb. 8 Blütenstände der Vicia cracca in unterschiedlichen Stadien der Anthese. Thermophiler Saum am Bürvenicher Berg, Bürvenich, 17.05.2020, 296 m, 50° 38' 29 N, 06° 35' 33 O
Abb. 9 Der Gelbe Wau, Reseda lutea L., zusammen mit Vicia cracca an einem thermophilen Saum am Bürvenicher Berg, Bürvenich, 17.05.2020, 296 m, 50° 38' 29 N, 06° 35' 33 O


Der Gattungsname Vicia L. wurde schon vorlinnäisch für diese und weitere Gattungen windender Pflanzen, nach der etymologischen Wurzel lat. "vincire" (= winden), genutzt. Auch in anderen Sprachen existiert die selbe Wurzel: indogermanisch "ueik", althochdeutsch "wikcha". Das Epitheton cracca ist nicht eindeutig geklärt, könnte aber auf eine slawische Sprachwurzel mit unbekanntem Motiv zurückgehen: altbulgarisch "grachu", serbokroatisch "grah".

Vicia cracca ist eine hübsche Staude für den naturnahen Garten an einem sonnigen Standort.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Vicia cracca. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/vicia-cracca.html am Tg.Mo.Jahr.