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Centaurium erythraea Rafn
   einschließlich C. capitatum (Willd.) Borb.
Echtes Tausendgüldenkraut, Gentianaceae - Enziangewächse
Hochsommerblüher, VI–IX, 05–50 cm hoch, sommergrün, ein-, zweijährig, kurzlebig

Das Echte Tausendgüldenkraut tritt in Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut auf. Sein Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Es besiedelt offene Halbtrockenrasen, Waldlichtungsfluren, Magerrasen, gerne auf kalk- oder basenreichen Böden.

Es sind ein- oder zweijährige Pflanzen mit grundständiger Blattrosette und Stängeln, die sich im oberen Teil verzweigen. Die Blätter stehen kreuzgegenständig, sind am Grunde eiförmig bis verkehrt eiförmig, am Stängel länglich eiförmig bis lanzettlich. Der Blütenstand ist locker trugdoldig und flach ausgebreitet. Die Blüten sind 5-zählig mit rosa bis hell-rosé farbigen Kronblättern, die eine Kronröhre bilden, die doppelt so lang wie der Kelch ist. Bei regnerisch-kühler Witterung bleiben die Blüten geschlossen und öffnen sich bei Sonnenschein und Wärme.

Es gibt ein Panoptikum von neu beschriebenen Unterarten, Varietäten oder Umgruppierungen bei Centaurium erythraea, die größtenteils redundant sind und Standortanpassungen repräsentieren, einschließlich des klein bleibenden C. capitatum, welches in kalkhaltigen Dünen der Nordseeküste vorkommt.


Abb. 1 Blühende Pflanze des Centaurium erythraea auf einem Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, 21.06.2019, 288 m, 47° 56' 27 N, 07° 15' 46 O
Abb. 2 Pflanze des Centaurium erythraea auf einem Halbtrockenrasen am Intruper Berg bei Lengerich, 17.06.2021, 97 m, 52° 11' 03 N, 07° 52' 36 O
Abb. 3 Fruchtstand des Centaurium erythraea, Steinbruch Hahn in Aachen-Hahn, 01.08.2015, 265 m, 50° 42' 25 N, 06° 11' 26 O
Abb. 4 Verzweigung des Blütenstandes von Centaurium erythraea. Auf Kalk am Finkenberg bei Lengerich, 09.07.2016, 145 m, 52° 11' 12 N, 07° 53' 27 O
Abb. 5 Die 5-zipfeligen Blüten des Centaurium erythraea öffnen sich bei Wärme und Sonnenschein, Steinbruch Hahn in Aachen-Hahn, 01.08.2015, 265 m, 50° 42' 23 N, 06° 11' 23 O
Abb. 6 Pflanze des Centaurium erythraea auf einer Mahdwiese am Bausenberg, Niederzissen, 09.07.2020, 284 m, 50° 27' 55 N, 07° 13' 04 O
Abb. 7 Blüten von Centaurium erythraea. Auf dem Hermannsweg am Finkenberg bei Lengerich, 09.07.2016, 145 m, 52° 11' 12 N, 07° 53' 27 O
Abb. 8 Flach ausgebreiteter Blütenstand des Centaurium erythraea, Galmei-Flora am Schlangenberg bei Breinig, nahe Aachen, 01.08.2015, 265 m, 50° 44' 19 N, 06° 14' 37 O
Abb. 9 Stängel und Blätter von Centaurium erythraea, Galmei-Flora am Schlangenberg bei Breinig, nahe Aachen, 01.08.2015, 265 m, 50° 44' 19 N, 06° 14' 37 O
Abb. 10 Trugdolden bei Centaurium erythraea, auf einer Mahdwiese am Bausenberg, Niederzissen, 09.07.2020, 284 m, 50° 27' 55 N, 07° 13' 04 O


Der Gattungsname Centaurium Hill leitet sich ab von lat. "centum aurei" (= 100 Goldstücke) zu Hundertguldenkraut und später dann augmentativ als Tausendgüldenkraut übersetzt. Es dürfte ein Hinweis auf den Heilwert der Pflanzen sein. Das Epitheton erythraea stammt von gr. "erythraios" (= rötlich) und ist eine Referenz auf die rosafarbene Krone.

Mit dem Echten Tausendgüldenkraut hat man kleine, hübsch blühende Stauden für den Wildblumenrasen, das Alpinum oder den Steingarten. Die Pflanzen sind ein- oder zweijährig und benötigen einen offenen Boden, um sich erfolgreich aussäen zu können. Kalkreiche Untergründe und ein sonniger Stand sind hilfreich.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Centaurium erythraea. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/centaurium-erythraea.html am Tg.Mo.Jahr.