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Medicago sativa L.
einschließlich: Medicago ×varia Martyn
synonym: Medicago afghanica Vassilcz.
Medicago
agropyretorum Vassilcz.
Medicago
alaschanica Vassilcz.
Medicago
asiatica ssp. sinensis Sinskaya
Medicago
beipinensis Vassilcz.
Medicago
grandiflora Vassilcz.
Medicago
kopetdaghi Vassilcz.
Medicago
ladak Vassilcz.
Medicago
mesopotamica Vassilcz.
Medicago
orientalis Vassilcz.
Medicago
pekinensis Vassilcz.
Medicago
polia Vassilcz.
Medicago
praesativa Sinskaya
Medicago
rivularis Vassilcz.
Medicago
roborovskii Vassilcz.
Medicago
sogdiana Vassilcz.
Medicago
tibetana (Alef.) Vassilcz.
Luzerne, Alfalfa, Fabaceae - Hülsenfruchtgewächse,
Hülsenfrüchtler
Sommerblüher, VIIX, 3080 cm hoch, immergrün,
mehrjährig (kurzlebig)
Die Luzerne stammt ursprünglich aus dem südöstlichen eurasischen
Raum und ist in Mitteleuropa eingeführt. Sie ist eine Kulturpflanze
die besonders als Tierfutter genutzt wurde und heutzutage vielerorts als
eingebürgert gilt. Meist sind es keine reinen Bestände der Luzerne,
sondern Hybriden mit dem einheimischen Sichel-Schneckenklee,
Medicago falcata L., die sich
in den Beständen finden. In den Bundesländern sind die Pflanzen
selten bis verbreitet, oft unstet. Reine Luzerne-Bestände blühen
blau, während Bastard-Bestände bunter sind. Bevorzugt wachsen Luzerne
an trockenen und warmen Stellen, gerne ruderal, aber auch in Wiesen, an Weg-
und Ackerrändern, sowie Strauchsäumen.
Luzerne sind immergrün, meist aufrecht wachsend und bilden eine tiefe
Pfahlwurzel. In der Regel sind die Pflanzen kurzlebig, wachsen rasch und
tolerieren aufgrund der tiefreichenden Wurzeln lange Trockenphasen. Die
Blüten sind blau bis dunkelviolett, die Hülsen glatt und
23,5-fach gewunden.
Vielfach finden sich Übergangsformen zur
Medicago falcata, die kaum einer
Art zugeordnet werden können. Es können zudem auch Rückkreuzungen
vorliegen, insbesondere bei buntkronigen Sippen. Manche Autoren sehen die
M. sativa deshalb eher als Hybridkomplex M.
×varia Martyn an (Medicago sativa ssp. media
(Pers.) Schübl. & G. Martens). Da M. sativa das ältere
Taxon ist, sollte es Vorrang vor M. ×varia haben.
Abb. 1 Dunkelviolette Blüten der Medicago sativa, Weinberge bei Oberbergen, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 331 m, 48° 05' 49 N, 07° 40' 19 O | Abb. 2 Typische, aufrecht wachsende Pflanzen der Medicago sativa, Weinberge bei Oberbergen, Kaiserstuhl, 29.05.2018, 331 m, 48° 05' 49 N, 07° 40' 19 O |
Abb. 3 Blütenstand der Medicago sativa an einem Wegesrand auf Langeoog, 24.07.2019, 0 m, 53° 45' 16 N, 07° 30' 48 O | Abb. 4 Noch unreife Früchte von Medicago sativa mit 22,5 Windungen. Sportplatz Im Höfchen, Saarbrücken, 18.09.2016, 190 m, 49° 14' 29 N, 06° 55' 54 O |
Abb. 5 Dunkelviolette Blüten der Medicago sativa. Ruderalstandort am Sportplatz Im Höfchen, Saarbrücken, 18.09.2016, 190 m, 49° 14' 29 N, 06° 55' 54 O | Abb. 6 Die Laubblätter von Medicago sativa sind dunkelgrün bis grünblau und 3-teilig. Ruderalstandort am Sportplatz Im Höfchen, Saarbrücken, 18.09.2016, 190 m, 49° 14' 29 N, 06° 55' 54 O |
Abb. 7 Sprossachse der Medicago sativa, an einem Straßenrand bei Costa Rei, Sardinien, 22.10.2016, 9 m, 39° 14' 24 N, 09° 33' 40 O | Abb. 8 Blüten von Medicago sativa, Straßenrand bei Costa Rei, Sardinien, 22.10.2016, 9 m, 39° 14' 24 N, 09° 33' 40 O |
Abb. 9 Blüten der Medicago sativa in den Weinbergen der Landskrone bei Heppingen im Ahrtal, 29.10.2016, 127 m, 50° 32' 57 N 07° 10' 12 O | Abb. 10 Eher nur 1-fach gewundene Früchte der Medicago sativa die zum Hybridkomplex M. ×varia gehören, in den Weinbergen der Landskrone bei Heppingen im Ahrtal, 29.10.2016, 127 m, 50° 32' 57 N 07° 10' 12 O |
Abb. 11 Blüten der Medicago sativa an einem Wegesrand auf Langeoog, 24.07.2019, 0 m, 53° 45' 16 N, 07° 30' 48 O | Abb. 12 Pflanze der Medicago sativa an einem Wegesrand auf Langeoog, 24.07.2019, 0 m, 53° 45' 16 N, 07° 30' 48 O |
Abb. 13 Hülsen der Medicago sativa mit 3 Windungen in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Meran, Südtirol, 28.10.2019 | Abb. 14 Typisch schmutzig gelbe Blüten einer Medicago ×varia. Wegesrand am Badberg bei Oberbergen, Kaiserstuhl, 20.06.2019, 262 m, 48° 05' 45 N, 07° 39' 52 O |
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Abb. 15 Typische, bunte Blüten einer Medicago ×varia im Trockenrasen auf dem Strangenberg, Westhalten, Elsass, 21.06.2019, 384 m, 47° 57' 47 N, 07° 16' 12 O |
Der Gattungsname Medicago L. stammt von gr. "Medike" (= medisches
Gras), dem Eigennamen für die als Viehfutter und Bienenwiede genutzte
Art, die in Vorder- bis Mittelasien verbreitet ist und mit den Perserkriegen
nach Griechenland gelangte. Das Suffix "-ago" dient dabei als Abgrenzung
zum ähnlichen, vorlinnäisch als Medica lunata bezeichneten
Sichelklee, heute Medicago
falcata. Das Epitheton sativa geht zurück auf lat. "sativus"
(= angepflanzt), ein Adjektiv welches hauptsächlich für Arten genutzt
wird, die schon eine sehr lange Anbau-Tradition haben.
Medicago sativa ist ein dekorativer Sommerblüher für
sonnige und trockene Stellen im Staudenbeet, Steingarten oder der mediterranen
Pflanzung. Sie werten den Garten mit spätsommerlicher bis herbstlicher
Blüte auf.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Medicago sativa.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/medicago-sativa.html am Tg.Mo.Jahr.
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