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Globularia bisnagarica L.
synonym:
 Globularia aphyllanthes Crantz
 Globularia elongata Hegetschw.
 Globularia punctata Lapeyr.
 Globularia vulgaris ssp. willkommii (Nyman) Wettst.
 Globularia willkommii Nyman<

Gewöhnliche Kugelblume, Echte Kugelblume, Plantaginaceae - Wegerichgewächse
 früher: Globulariaceae - Kugelblumengewächse
Beginn Vollfrühlingblüher, IV–VI, 05–30 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Gewöhnliche Kugelblume tritt in Mitteleuropa verbreitet in den südlichen Kalkgebieten auf, selten in der Mitte, sowie zerstreut im Süden und Osten Österreichs. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Xerothermrasen, submediterranen Fels- und Schotterfluren, meist auf Kalk.

Es sind immergrüne Pflanzen, die Wurzelsprosse bilden und eine kurze, ästige Rübenwurzel. Die Stängel sind bis oben hin belättert. Die Grundblätter sind 2–4 cm lang, gestielt, spatelförmig oder breit eiförmig, abgerundet oder 3-zähnig. Die Stängelblätter sind sitzend, etwa 1 cm lang, schmal lanzettlich und zugespitzt. Die Blütenköpfe sind 1–2 cm im Durchmesser und hellblau-violett. Nach dem Aufblühen verlängern sich die Blütenstiele auf bis zu 60 cm.

Die Einordnung der Globulariae L. in die Familie der Wegerichgewächse erfolgte aufgrund phylogenetischer Untersuchungen, so dass die ursprünglich übersichtliche und homogene Familie der Plantaginaceae nun morphologisch so unterschiedliche Gattungen und Familien wie die Scrophulariaceae, Callitrichaceae und Hippuridaceae umfasst.


Abb. 1 Blütenköpfchen und sitzende Stängelblätter von Globularia bisnagarica am Sandberg bei Weyer, Eifel, 28.05.2014, 480 m, 50° 31' 30 N, 06° 39' 06 O
Abb. 2 Globularia bisnagarica in einem Felssteppenrasen im Thenau-Riegel bei Breitenbrunn, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 04.04.2017, 201 m, 47° 56' 24 N, 16° 42' 43 O
Abb. 3 Globularia bisnagarica in einem Felssteppenrasen im Thenau-Riegel bei Breitenbrunn, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 04.04.2017, 201 m, 47° 56' 24 N, 16° 42' 43 O
Abb. 4 Blütenköpfchen und Grundblätter von Globularia bisnagarica in den Weinbergen oberhalb von Altvogtsburg, Kaiserstuhl, 31.03.2016, 400 m, 48° 05' 59 N, 07° 41' 20 O
Abb. 5 Grundblätter von Globularia bisnagarica in einer südexponierten Kalksteinritze, unterhalb vom Wendelstein bei Bayrischzell, 16.06.2016, 1.150 m, 47° 41' 09 N, 12° 01' 58 O
Abb. 6 Mit dem Ende der Blütezeit elongieren die Blütenköpfchenstängel von Globularia bisnagarica; am Sandberg bei Weyer, Eifel, 28.05.2014, 480 m, 50° 31' 30 N, 06° 39' 06 O
Abb. 7 Die Stängelblätter der Globularia bisnagarica sind bis oben hin beblättert, auf einem Trockenrasen am Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 292 m, 47° 56' 29 N, 07° 15' 29 O
Abb. 8 Mehrere Pflanzen der Globularia bisnagarica im Trockenrasen auf dem Bollenberg, Elsass, Frankreich, 30.05.2018, 292 m, 47° 56' 29 N, 07° 15' 29 O


Der Gattungsname Globularia L. stammt von lat. "globulus" (= Kügelchen), nach den kugeligen Blütenköpfchen. Das Epitheton bisnagarica leitet sich wahrscheinlich ab aus der indigenen, zentralmexikanischen Sprache Nahuatl, was soviel bedeutet wie "von Strahlen umgeben", ähnlich dem Echinocactus visnaga Hook., später zu span. "biznaga", einem Jasminsträußchen in Kugelform (Biznagas malagueñas), welches zu Feierlichkeiten in Malaga hergestellt wurde; nach der Ähnlichkeit mit den kugeligen Blütenköpfchen.

Für den Garten ist Globularia bisnagarica hervorragend an sonniger und warmer Stelle geeignet. Ideal ist ein kalkhaltiger Boden im Alpinum, Steingarten oder Sukkulentenbeet.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Globularia bisnagarica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/globularia-bisnagarica.html am Tg.Mo.Jahr.