Asplenium platyneuron (L.) Britton, Sterns & Poggenb.
synonym: Acrostichum platyneuron L.
Asplenium ebeneum Aiton
Chamaefilix platyneuros (L.) Farw.
Ebenholz-Streifenfarn, Ebenholz-Milzfarn, Aspleniaceae - Streifenfarngewächse
10–50 cm, immergrün, mehrjährig
Der Ebenholz-Streifenfarn hat ein ungewöhnliches Verbreitungsgebiet, denn er stammt aus dem östlichen und zentralen Nordamerika sowie aus Südafrika. Bevorzugt wachsen die Pflanzen in Laubmischwäldern, auf Felsstandorten oder gestörten Flächen in Höhen von 0–1.300 m über NN. Es sind kleine, immergrüne Farne bis 50 cm Höhe. Das Rhizom ist meist nur kurz, kriechend, unverzweigt, aufsteigend und von dunkelbraunen bis schwarzen, linearen bis 3-eckigen, 2–4 mm langen Spreuschuppen bedeckt. Die Wedel sind dimorph mit größeren und aufrechten Sporophyllen (fertile Wedel) und kleineren Trophophyllen (sterile Wedel). Die Wedelstiele sind rot-braun bis purpurfarben, glänzend, 1–10 cm lang, bis 1/3 so lang wie die Wedelspreite, basisnah bedeckt von dunkelbraunen bis schwarzen, fadenförmigen Spreuschuppen. Die Wedelspreite ist linear bis schmal länglich-lanzettlich, 4–50 cm lang, 2–7 cm breit, 1-fach paarig gefiedert, kahl oder spärlich flaumig behaart. Die Wedelachse ist rötlich bis purpurfarben-braun, glänzend und kahl. Es finden sich 15–45 Paar wechselständiger, länglich-linearer bis 4-eckiger, 1–2,5 cm langer, bis 0,5 cm breiter, zumeist geöhrter, mehr oder weniger gesägter Fiederblätter mit jeweils 1–12 Paaren Sori.
Gelegentlich finden sich Exemplare mit Bulbillen, die oberseits basisnah an den untersten Fiederblättern sitzen, zumeist einzeln, selten zu mehreren. Aus ihnen können sich bei Überschüttung neue Pflanzen entwickeln. Die Art kann gestörte Flächen effektiv besiedeln, ist in Ausbreitung begriffen und toleriert ein breites Spektrum an Standorten, Boden- und Feuchtigkeitsbedingungen.
Der Ebenholz-Streifenfarn bildet natürlicherweise interspezifische Hybriden. In Kultur besonders bekannt ist der Drachenschwanzfarn, Asplenium ebenoides R. R. Scott, bei dem es sich um eine Nothospezies A. rhizophyllum L. × A. platyneuron handelt, die zumeist in den Überlappungsarealen beider Elternfarne auftritt.



Der Gattungsname Asplenium leitet sich vom Milzfarn, dem Asplenium ceterach L., ab und stammt vom griechischen "splina" (= Milz). Wahrscheinlich ergibt sich der Name Milzfarn aus der (weitgehend ehemaligen) Nutzung bei Milzerkrankungen. Das Epitheton platyneuron leitet sich ab von gr. "platys" (= flach, breit) und gr. "neuron" (= Blattnerv), nach den breiten Blattnerven.
Asplenium platyneuron ist bisher kaum in Kultur in Mitteleuropa. Die Winterhärte sollte ausreichend sein, jedoch hat sich der Anbau mit den bisher verfügbaren Ökotypen als schwierig erwiesen. Lichte Plätze unter Bäumen oder an Gehölzrändern sind ideale Plätze. Auch das halbschattige Alpinum ist geeignet, hier auf Stein, in Fugen oder Ritzen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Asplenium platyneuron. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/asplenium-platyneuron.html am Tg.Mo.Jahr.