Asplenium rhizophyllum L.
synonym: Antigramma rhizophylla (L.) J. Sm.
Camptosorus rhizophyllus (L.) Link
Laufender Streifenfarn, Laufender Milzfarn, Aspleniaceae - Streifenfarngewächse
05–20 cm, immergrün, mehrjährig
Der Laufende Streifenfarn stammt aus Nordamerika, wo die Pflanzen in Wäldern in moosbedeckten, besonders kalk- und basenhaltigen Felsfluren und auf Totholz auf 0–1.000 m über Meereshöhe vorkommen. Es sind kleine, immergrüne Farne bis 20 cm Höhe. Das Rhizom ist nicht wuchernd. Die Stämmchen sind unverzweigt, aufsteigend bis aufrecht und bedeckt von 3-eckigen, 2–3 mm langen, 0,2–1 mm breiten und ganzrandigen Spreuschuppen. Die Wedel sind monomorph. Die Wedelstiele sind unten rot-braun, oben grün, 0,5–12 cm lang und basisnah bedeckt von schmal 3-eckigen Spreuschuppen, spreitennah mit Haaren. Die Wedelspreite ist ausgesprochen vielgestaltig, von schmal 3-eckig bis linear-lanzettlich, ungefiedert, 1–30 cm lang, 0,5–5 cm breit, beidseits locker flaumig behaart, ganzrandig oder unregelmäßig eingeschnitten. Apikal geht die Spreite über in eine lange, schmal lanzettliche Spitze, die bewurzeln kann. Auf den Fiederblätter finden sich zahlreiche, unregelmäßig verteilte Sori.
Der Laufende Streifenfarn bildet natürlicherweise interspezifische Hybriden. In Kultur besonders bekannt ist der Drachenschwanzfarn, Asplenium ebenoides R. R. Scott, bei dem es sich um eine Nothospezies Asplenium rhizophyllum L. × A. platyneuron (L.) Britton, Sterns & Poggenb. handelt, die zumeist in den Überlappungsarealen beider Elternfarne auftritt.
Der Gattungsname Asplenium leitet sich vom Milzfarn, dem Asplenium ceterach L., ab und stammt vom griechischen "splina" (= Milz). Wahrscheinlich ergibt sich der Name Milzfarn aus der (weitgehend ehemaligen) Nutzung bei Milzerkrankungen. Das Epitheton rhizophyllum leitet sich ab von gr. "rhiza" (= Wurzel) und gr. "phyllon" (= Blatt), nach den sich bewurzelnden Blattspreiten.
Asplenium rhizophyllum ist bisher kaum in Kultur in Mitteleuropa. Erste Erfahrungen deuten eine Winterhärte bis Z 8 oder Z 7b an. Der Anbau im Garten ist relativ einfach, wenn man einen halbschattigen und mineralischen Standort auf Stein- oder Felsdesign wählt. Natürlicherweise bevorzugt der Laufende Streifenfarn Felsstandorte mit alkalischen Böden und Moosbewuchs. Lichte Plätze unter Bäumen oder an Gehölzrändern sind ideal. Auch das Alpinum ist geeignet, hier auf Stein, in Fugen oder Ritzen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Asplenium rhizophyllum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/asplenium-rhizophyllum.html am Tg.Mo.Jahr.