Startseite

Carduus crispus L.
Krause Distel, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Sommerblüher, VI–IX, 60–180 cm hoch, sommergrün, zwei-, mehrjährig, kurzlebig

Die Krause Distel tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf. Ihr Verbreitungsgebiet ist europäisch-asiatisch. In Nordamerika und Neuseeland ist sie eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Ruderalflächen, an Ufer und in feuchten Staudenfluren.

Die Pflanzen wachsen aufrecht. Die Stängel sind bis 6 mm breit kraus geflügelt und bis fast zur Spitze beblättert. Die Laubblätter sind fiederspaltig bis buchtig gelappt, mit großem Endabschnitt, oberseits grün, unterseits mehr oder weniger dicht spinnwebig filzig. Die Blattabschnitte tragen mehr oder weniger weiche Dornen. Die Blütenköpfchen stehen zu 3–5 gehäuft, sind 15–25 mm im Durchmesser und haben geflügelte Stiele. Die Blütenhülle ist eiförmig bis kugelig und kaum behaart. Die Blütenkronen sind dunkel purpurfarben, selten rosafarben oder weiß. Wie bei allen Arten der Gattung bilden sich Früchte mit ungefiederten "Fallschirmen" (= Pappus).


Abb. 1 Blühende Pflanze des Carduus crispus in einer Schotterflur am Höllberg bei Siefersheim, Rheinland-Pfalz, 13.06.2022, 205 m, 49° 48' 05 N, 07° 56' 42 O
Abb. 2 Blütenköpfchen von Carduus crispus in einer Schotterflur am Höllberg bei Siefersheim, Rheinland-Pfalz, 13.06.2022, 205 m, 49° 48' 05 N, 07° 56' 42 O
Abb. 3 Blühende Pflanze des Carduus crispus in einer Wiese am Ostende auf Langeoog, 09.07.2022, 2 m, 53° 44' 58 N, 07° 35' 31 O
Abb. 4 Blütenköpfchen von Carduus crispus in einer Wiese am Ostende auf Langeoog, 09.07.2022, 2 m, 53° 44' 58 N, 07° 35' 31 O
Abb. 5 Geflügelter Stängel des Carduus crispus in einer Wiese am Ostende auf Langeoog, 09.07.2022, 2 m, 53° 44' 58 N, 07° 35' 31 O


Der Gattungsname Carduus L. ist wahrscheinlich indogermanischen Ursprungs und leitet sich ab von der etymologischen Wurzel "kars-" (= Kratzen). Diese Wurzel findet sich bei anderen Gattungen der "Disteln" wieder: Carlina L. oder Cirsium L. Das Art-Epitheton crispus stammt von lt. "crispus" (= kraus), nach den kraus geflügelten Stängeln und Ästen.

Carduus crispus ist eine robuste Staude für den Wildgarten, die durchaus mit ihrer bizarren Architektur zu gefallen weiß.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Carduus crispus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/carduus-crispus.html am Tg.Mo.Jahr.