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Cephalanthera longifolia (L.) Fritsch
  synonym: Cephalanthera acuminata Lindl.
                 Cephalanthera ensifolia var. acuminata (Lindl.) Tang & F. T. Wang
                 Cephalanthera mairei Schltr.
                 Cephalanthera thomsoni Rchb. f.
                 Limodorum acuminatum (Lindl.) Kuntze
                 Serapias ensifolia J. S. Murray
                 Serapias helleborine var. longifolia L.
                 Serapias longifolia Huds.
Schwertblättriges Waldvöglein, Langblättriges Waldvöglein, Orchidaceae - Orchideengwächse
Ende Vollfrühlingblüher, IV–VI, 20–50 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Schwertblättrige Waldvöglein tritt im Alpenraum und dem südlichen Baden-Württemberg verbreitet auf, sonst ist es in den Mittelgebirgen selten bis zerstreut anzutreffen. Im Norden fehlt es fast ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch mit fraglichen natürlichen Vorkommen in Asien. Es besiedelt gerne wärmere, lichte Wälder und Strauchgesellschaften und ist typisch für Kalk-Buchenwälder, wo es gelegentlich in größerer Zahl auftreten kann.

Charakteristisch sind die schmal lanzettlichen Blätter, die mindestens 10-mal so lang sind wie breit und die reinweißen, meist geschlossenen Blüten in einem endständigen, traubigen Blütenstand mit bis 20 Einzelblüten. Die Einzelblüten haben keinen Sporn und gelbe Längsleisten an der Lippe. Die Tragblätter sind deutlich kleiner als die Laubblätter, so dass der Blütenstand abgesetzt erscheint. Die ganze Pflanze ist kahl.


Abb. 1 Cephalanthera longifolia ist eine Orchidee der Buchenwälder auf Kalk, Blütenstand, Strunde-Tal, Bergisches Land, 24.05.2015, 157 m, 50° 59' xx N, 07° 09' xx O
Abb. 2 Blütenstand der Cephalanthera longifolia im Vollfrühling, Strunde-Tal, Bergisches Land, 24.05.2015, 157 m, 50° 59' xx N, 07° 09' xx O
Abb. 3 Blüten der Cephalanthera longifolia am Rand eines Mischwaldes am Attlesee, Nesselwang, 04.06.2022, 889 m, 47° 37' xx N, 10° 32' xx O
Abb. 4 Blühende Pflanze der Cephalanthera longifolia am Rand eines Mischwaldes am Attlesee, Nesselwang, 04.06.2022, 889 m, 47° 37' xx N, 10° 32' xx O
Abb. 5 Schmal lanzettliche Blätter und Blütenstand in der Anthese bei Cephalanthera longifolia in einem Gebüschsaum oberhalb von Bayrischzell, 16.05.2016, 841 m, 47° 40' xx N, 12° 00' xx O
Abb. 6 Frucht der Cephalanthera longifolia im Herbst, Strunde-Tal, Bergisches Land, 14.10.2014, 157 m, 50° 59' xx N, 07° 09' xx O


Der Gattungsname Cephalanthera Rich. leitet sich ab von gr. "kephale" (= Kopf) und gr. "anthos" (= blühend), eine Beschreibung der Blütenmorphologie, da die Staubbeutel rundlich sind, ähnlich einem Kopf. Vergleiche die Gattung Platanthera Rich., deren fertile Staubbeutel flach und breit ausgebildet sind; gr. "platys" (= flach, breit). Das Epitheton longifolia stammt von lat. "longus" (= lang) und lat. "-folius" (= blättrig) und bezieht sich auf die Morphologie der Blätter.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Cephalanthera longifolia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cephalanthera-longifolia.html am Tg.Mo.Jahr.