Startseite

Chrysosplenium oppositifolium L.
Gegenblättriges Milzkraut, Saxifragaceae - Steinbrechgewächse
Frühlingblüher, III–V, 5–20 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Das Gegenblättrige Milzkraut ist in Mitteleuropa mäßig häufig und besiedelt wie das nahe verwandte Chrysosplenium alternifolium feuchte Stellen an Quellfluren, Bächen oder in Auenwäldern. Gelegentlich wächst es an ganzjährig nassen Standorten. Mit seinen Ausläufern kann das Gegenblättrige Milzkraut große Rasen bilden. Die Blüten sind unscheinbar, ohne Kronblätter, mit gelblichen Hochblättern. In den Alpen und weistestgehend im Alpenvorland fehlt es im Gegensatz zum Wechselblättrigen Milzkraut.


Abb. 1 Rasenbildender Bestand von Chrysosplenium oppositifolium, Hohenreutewald, Sulzbach, Schwarzwald, 48° 14' 19 N, 08° 19' 48 O, 741 m
Abb. 2 Gut erkennbare gegenständige Stängelbätter und Ausläufer des Chrysosplenium oppositifolium am Bergwerk "Gottes Segen", Haslach, Kinzigtal, Schwarzwald, 48° 17' 32 N, 08° 05' 10 O, 320 m
Abb. 3 Bestand von Chrysosplenium oppositifolium in einem dauerhaft wasserführenden Löschteich, wie Abb. 1, Hohenreutewald, Sulzbach, Schwarzwald, 48° 14' 19 N, 08° 19' 48 O, 741 m
Abb. 4 Chrysosplenium oppositifolium, leicht gelbliche Hochblätter, Ravennaschlucht, Hochschwarzwald, 47° 55' 20 N, 08° 05' 08 O, 891 m



Chrysosplenium oppositifolium ist sehr ähnlich dem Wechselblättrigen Milzkraut, C. alternifolium L. Die Artepitheta verweisen auf ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, wechsel- oder gegenständige Stängelblätter. Chrysosplenium oppositifolium ist immergrün und besitzt kaum gekerbte Blätter, während C. alternifolium sommergrün ist und deutlich gekerbte Blätter hat. Letzeres blüht an deutlich mehr Stängeln, während C. oppositifolium zahlreiche nicht blühende Ableger bildet, was zum rasenbildenden Aspekt führt.

Der Gattungsname Chrysosplenium setzt sich zusammen aus gr. "chrysos" (= Gold) und gr. "splen" (= Milz), was sich auf die Farbe der Blüten und wahrscheinlich die milzförmigen Stängelblätter bezieht. Der von Linné etablierte Gattungsname bezieht sich auf botanische Merkmale und nicht auf die Verwendung als Mittel gegen Milzsucht.

Chrysosplenium oppositifolium ist eine unscheinbare Art. Feuchte und nasse Stellen im Garten wären mögliche Standorte. Der wintergrüne Aspekt wäre ein dekoratives Merkmal, um sich für die Anpflanzung zu entscheiden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2016: Chrysosplenium oppositifolium. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/chrysosplenium-oppositifolium.html am Tg.Mo.Jahr.