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Circaea lutetiana L.
Gewöhnliches Hexenkraut, Onagraceae - Nachtkerzengewächse
Hochsommerblüher, VI–IX, 20–60(–75) cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Gewöhnliche Hexenkraut tritt in Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut auf. Sein Verbreitungsgebiet ist eurasisch bis ins östliche Nordamerika. Überwiegend siedelt es in feuchten Mischwäldern, Krautfluren und entlang unbefestigter Waldwege. Es bildet unterirdische Ausläufer, die später zerfallen und so größere Klonhaufen mit zahlreichen Individuen etablieren. Die Stängel sind behaart und die Blätter gegenständig, wenig oder nicht behaart. Die Blüten sind weiß, manchmal mit roten Kelchblättern. Gleichzeitig mit den Blüten erscheinen später auch die ersten, deutlich mit hakenförmigen Borsten besetzten Früchte. Wegen der Borsten können sich die Früchte im Fell von Tieren verfangen und so durch Klettverbreitung relativ weit fortgetragen werden.




Abb. 1 Gegenständige Laubblätter von Circaea lutetiana, Urdenbacher Kämpe, Düsseldorf, 44 m, 51° 07' 11 N 06° 52' 29 O
Abb. 2 Dekorative Sippe der Circaea lutetiana mit roten Kelchblättern, Urdenbacher Kämpe, Düsseldorf, 42 m, 51° 07' 07 N 06° 52' 32 O
Abb. 3 Gesamtpflanze Circaea lutetiana mit Wurzeln und unterirdischen Ausläufern, Privatgarten
Abb. 4 Blüte und schon sichtbare, mit Borsten besetzte Frucht der Circaea lutetiana im Selscheder Kalkbuchenwald, Sundern, Sauerland, 20.07.2014, 355 m, 51° 19' 02 N, 08° 02' 02 O
Abb. 5 Früchte der Circaea lutetiana, Wuppertal-Herbringhausen, 254 m, 51° 14' 32 N, 07° 15' 49 O
Abb. 6 Blüte der Circaea lutetiana im Selscheder Kalkbuchenwald, Sundern, Sauerland, 20.07.2014, 355 m, 51° 19' 02 N, 08° 02' 02 O
Abb. 7 Fruchtender Bestand der Circaea lutetiana an einem Wegesrand am Hallerey-See in Dortmund-Wischlingen, 17.08.2016, 76 m, 51° 31' 04 N, 07° 24' 07 O
Abb. 8 Die Blütenstände von Circaea lutetiana sitzen in den Achseln der Laubblättern. Wegesrand am Farrenberg, einem Seitental des Vogelsang-Bachtals, Heiligenhaus, 06.07.2016, 134 m, 51° 20' 10 N, 06° 58' 01 O
Abb. 9 Die Blütenstände von Circaea lutetiana, in einem Seitental des Vogelsang-Bachtals, Heiligenhaus, 06.07.2016, 134 m, 51° 20' 10 N, 06° 58' 01 O
Abb. 10 Laubblatt von Circaea lutetiana. Wegesrand am Farrenberg, einem Seitental des Vogelsang-Bachtals, Heiligenhaus, 06.07.2016, 134 m, 51° 20' 10 N, 06° 58' 01 O


Circaea lutetiana lässt sich gut vom anderen einheimischen Hexenkraut, dem Alpenhexenkraut, Circaea alpina L, unterscheiden, dessen Blüten nicht in langen traubigen Blütenständen erscheinen. Schwierig wird es bei den Hybriden, bei denen es alle möglichen morphologischen Übergangsformen zwischen den Eltern gibt, Circaea ×intermedia Ehrh.

Der Gattungsname Circaea L. ist griechischen Ursprungs, gr. "kirkaia" (= Kirke), eine Zauberin in der griechischen Mythologie, die Odysseus "bezirzte". Das Art-Epitheton lutetiana verweist die Stadt Paris (= lat. "Lutetia"). Das Bennungsmotiv ist jedoch unklar.




Circaea lutetiana wird nur selten als Zierfplanze eingesetzt. Sie toleriert Schattendruck und wäre für schwierige Stellen im naturnahen Garten geeignet. Es gibt Sorten mit gefleckten Blättern und welche mit "roten Blüten", die durchaus attraktiv sind.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Circaea lutetiana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/circaea-lutetiana.html am Tg.Mo.Jahr.