Startseite

Cirsium palustre (L.) Scop.
synonym:
 Carduus palustris L.
Sumpf-Kratzdistel, Ackerdistel, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Hochsommerblüher, VI–IX, 50–150(–250) cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Sumpf-Kratzdistel tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf, im Westen gemein und in den Trockengebieten zerstreut. Ihr Verbreitungsgebiet ist europäisch-westsibirisch, in Australien und dem östlichen Nordamerika ist sie eingebürgert. Überwiegend siedelt sie auf feuchten Wiesen, in Mooren, Auwäldern, Staudenfluren, Waldschlägen und an Gräben und Quellen.

Die Pflanzen wachsen aufrecht, sind stechend und bilden mehr oder weniger eine grundständige Rosette. Die Stängel sind bis oben beblättert, lappig oder kraus geflügelt, mit langen Dornen. Die Laubblätter sind nicht geteilt, lanzettlich, buchtig fiederspaltig, steif, randständig oft gewellt, oberseits dunkelgrün und unterseits weißfilzig. Die Blütenköpfchen stehen zu 2–8 gehäuft, sind 15–20 mm lang, etwas spinnwebig behaart und sehr kurz gestielt. Die Einzelblüten sind purpur-rot, selten hellrosa oder weiß. Die Hüllblätter sind lanzettlich, rot unterlaufen und tragen einen kurzen Dorn. Wie bei allen Arten der Gattung bilden sich Früchte mit gefiederten "Fallschirmen" (= Pappus).


Abb. 1 Blütenkörbchen von Cirsium palustre mit Hüllblätter, die einen kurzen Dorn tragen. Strauchsaum nahe der Grube 7 bei Haan, 28.06.2022, 165 m, 51° 14' 07 N, 07° 01' 7 O
Abb. 2 Blütenkörbchen von Cirsium palustre mit purpur-roten Blüten. Strauchsaum nahe der Grube 7 bei Haan, 28.06.2022, 165 m, 51° 14' 07 N, 07° 01' 17 O
Abb. 3 Bis oben beblätterter Stängel des Cirsium palustre, in einem Strauchsaum nahe der Grube 7 bei Haan, 28.06.2022, 165 m, 51° 14' 07 N, 07° 01' 7 O
Abb. 4 Kraus geflügelter Stängel von Cirsium palustre mit langen Dornen, in einem Strauchsaum nahe der Grube 7 bei Haan, 28.06.2022, 165 m, 51° 14' 07 N, 07° 01' 7 O


Der Gattungsname Cirsium leitet sich ab von lat. "cirsion" (= distelförmige Pflanze). Wahrscheinlich ist dieser Name indogermanischen Ursprungs von der etymologischen Wurzel "kars-" (= Kratzen). Diese Wurzel findet sich bei anderen Gattungen der "Disteln" wieder: Carlina L. oder Carduus L. Das Epitheton palustre stammt von lat. "paluster" (= Sumpf-, sumpfig), nach dem bevorzugten Wuchsort.

Trotz der Konnotation als Unkraut ist Cirsium palustre eine ansehnliche, hoch wachsende Staude mit langer Blütezeit.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Cirsium palustre. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cirsium-palustre.html am Tg.Mo.Jahr.