Startseite

Cirsium vulgare (Savi) Ten.
synonym:
 Ascalea lanceolata (L.) Hill
 Carduus lanceolatus L.
 Carduus vulgaris Savi
 Cirsium abyssinicum Sch. Bip. ex A. Rich.
 Cirsium lanceolatum (L.) Scop.
 Cnicus lanceolatus (L.) Willd.
 Eriolepis lanceolata (L.) Cass.
 Lophiolepis dubia Cass.
Gewöhnliche Kratzdistel, Lanzett-Kratzdistel, Sperrdistel, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Sommerblüher, VI–IX, 60–150 cm hoch, immergrün, zweijährig

Die Gewöhnliche Kratzdistel tritt in Mitteleuropa in allen Bundesländern gemein auf. Ihr Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch, in Ostasien und Amerika ist sie eingebürgert. Überwiegen.

Die Pflanzen wachsen aufrecht, sind stechend und bilden keine grundständigen Rosetten. Die Stängel sind locker verzweigt, kraus und dornig geflügelt. Die Laubblätter sind im Umriss eiförmig lanzettlich, nicht geteilt, tief fiederspaltig, oberseits dornig bis steifhaarig, unterseits weißfilzig, mit Abschnitten die in einen gelben Dorn auslaufen. Die Blütenkörbchen stehen einzeln, sind eiförmig, 3–5 cm lang und tragen hell purpurfarbene, selten weiße oder rosafarbene Einzelblüten. Die Körbchenhülle ist zerstreut spinnwebig behaart. Wie bei allen Arten der Gattung bilden sich Früchte mit gefiederten "Fallschirmen" (= Pappus).


Abb. 1 Zerstreut spinnwebige Körbchenhülle von Cirsium vulgare, wechselfeuchte Wiese im Laubenheimer-Bodenheimer Ried, Mainz, 18.09.2021, 83 m, 49° 56' 38 N, 08° 19' 21 O
Abb. 2 Fiederspaltiges Laubblatt von Cirsium vulgare mit dornigen auslaufenden Abschnitten. Wechselfeuchte Wiese im Laubenheimer-Bodenheimer Ried, Mainz, 18.09.2021, 83 m, 49° 56' 38 N, 08° 19' 21 O
Abb. 3 Hell purpurfarbenes Blütenkörbchen von Cirsium vulgare auf einer wechselfeuchten Wiese im Laubenheimer-Bodenheimer Ried, Mainz, 18.09.2021, 83 m, 49° 56' 38 N, 08° 19' 21 O


Der Gattungsname Cirsium leitet sich ab von lat. "cirsion" (= distelförmige Pflanze). Wahrscheinlich ist dieser Name indogermanischen Ursprungs von der etymologischen Wurzel "kars-" (= Kratzen). Diese Wurzel findet sich bei anderen Gattungen der "Disteln" wieder: Carlina L. oder Carduus L. Das Epitheton vulgaris stammt von lat. "vulgaris" (= allgemein bekannt, gewöhnlich).

Cirsium vulgare ist eine hübsche, reich blühende Staude für den naturnahen Garten. Gleichwohl hängt ihr die Konnotation eines Unkrauts an.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Cirsium vulgare. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cirsium-vulgare.html am Tg.Mo.Jahr.