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Dactylorhiza fuchsii (Druce) Soó
synonym:
 Dactylorhiza maculata ssp. fuchsii (Druce) Hyl.
 Orchis fuchsii Druce
Fuchssche Fingerwurz, Fuchs-Kuckucksblume, Orchidaceae - Orchideengwächse
Frühsommerblüher, VI–VII, 10–100 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Fuchssche Fingerwurz tritt in Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut auf, mit Schwerpunkt in den Kalkmittelgebirgen und Alpen. Da allerdings die Angaben zu den Vorkommen kaum von der sehr ähnlichen Dactylorhiza maculata (L.) Soó zu trennen sind, dürften für beide Sippen, sofern man sie als spezifische Taxone akzeptiert, Fehlbestimmungen vorliegen. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in feuchten Rasen, Mooren und lichten Mischwäldern. Während D. maculata eher kalkmeidend ist, findet sich D. fuchsii auf kalk- und basenreichen Standorten.

Die Pflanzen bilden Knollenwurzeln mit Hauptknollen und mehreren handförmigen Erneuerungsknollen. Achselständig können sich Innovationsknospen bilden. Es sind sommergrüne Pflanzen mit bis zu 10 breit elliptischen oder verkehrt eiförmigen, 7–20 cm langen, 1,4–3,2 cm breiten Laubblättern, die oberseits fast immer dunkle, quer verlängerte Flecken aufweisen. Selten sind die Laubblätter ungefleckt. Nach oben hin werden die Laubblätter kleiner und tragblattartig. Der Blütenstand ist eine lange, vielblütige, dichte, zylindrische Ähre mit weißen bis rosafarbenen Blüten. Die Lippe ist breit, 3-lappig, mit schleifen- und punktförmiger, purpurfarbener Zeichnung. Der Mittellappen ist mindestens so lang wie die Seitenlappen und zugespitzt-vorgezogen. Der Sporn ist bis 1 cm lang. Die seitlichen Perigonlappen sind seitwärts gestreckt. Später bilden sich zylindrische länglich-eiförmige Fruchtkapseln.

Dactylorhiza fuchsii
Mittellappen der Lippe größer als die Seitenlappen
Mittellappen der Lippe gleich groß oder kleiner als die Seitenlappen
Zeichnung der Lippe mit Schleifen und Punkten
Zeichnung der Lippe mit oft in Punkten augelösten Schleifen
Blattzeichnung meist mit quer verlängerten Flecken
Blattzeichnung mit mehr oder weniger kreisrunden Flecken
großer, kräftiger Blütenstand
kleiner, eher schmalerer Blütenstand
eher auf kalkreichen Böden

Tab. 1 Zur Unterscheidung von Dactylorhiza fuchsii und D.maculata, modifiziert nach Lensch (2015)



Der Gattungsname Dactylorhiza Neck. ex Nevski stammt von gr. "dactylos" (= Finger) und gr. "rhiza" (= Wurzel), nach der handförmig sich teilenden Knollenwurzel. Das Epitheton fuchsii wurde zu Ehren des deutschen Botanikers Leonhart Fuchs (1501–1550) etabliert, der ein umfangreiches Kräuterwerk verfasste.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Lensch, A. 2015: Das Fuchs’sche und das Gefleckte Knabenkraut in Schleswig-Holstein. – Kiel. Not. Pflanzenkd., 41, 43–49.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Dactylorhiza fuchsii. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/dactylorhiza-fuchsii.html am Tg.Mo.Jahr.

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