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Echinops exaltatus Schrad.
  synonym: Echinops commutatus Jur.
Drüsenlose Kugeldistel, Ungarische Kugeldistel, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Hochsommerblüher, VI–VIII, 40–150(–200) cm hoch, sommergrün, (zwei-)mehrjährig, kurzlebig

Die Drüsenlose Kugeldistel stammt ursprünglich aus Südosteuropa und ist in Mitteleuropa seit dem 19. Jahrhundert eingebürgert wo sie selten bis zerstreut auftritt. Ihr Verbreitungsgebiet ist europäisch. Sie ist wesentlich seltener als die Drüsige Kugeldistel, besiedelt aber ähnliche Standorte an trocken-warmen, nährstoffreichen Plätzen entlang von Flüssen, Verkehrswegen, Böschungen, Ruderalstandorten oder Strauchgesellschaften. Richtung Norden wird sie sehr selten.

Es sind zwei- oder mehrjährige Blütenpflanzen. Die ganze Pflanze ist ohne Drüsenhaare, wenig bis gar nicht verzweigt und hat grüne bis gräuliche Stängel. Die Laubblätter sind fiederlappig bis -teilig, dornig, unterseits filzig, oberseits grün. Die Einzelblütenstände sind zu kugeligen, igelartigen, 4–6 cm großen Köpfchen zusammengefasst. Meist findet sich nur ein Blütenköpfchen je Stängel. Nach der Blüte zerfallen die Köpfchen, besonders bei feuchter Witterung, und geben die seidenhaarigen Samen frei, die zum generativen Erhalt der Bestände dienen.


Abb. 1 Blütenköpfchen von Echinops exaltatus, Parkplatz nahe Kobern, Moseltal, 15.08.2015, 177 m, 50° 18' 04 N, 07° 28' 01 O
Abb. 2 Blütenköpfchen von Echinops exaltatus, Parkplatz nahe Kobern, Moseltal, 15.08.2015, 177 m, 50° 18' 04 N, 07° 28' 01 O
Abb. 3 Dorniges Laubblatt des Echinops exaltatus, Parkplatz nahe Kobern, Moseltal, 15.08.2015, 177 m, 50° 18' 04 N, 07° 28' 01 O
Abb. 4 Die Stängel des Echinops exaltatus sind grün-gräulich, Parkplatz nahe Kobern, Moseltal, 15.08.2015, 177 m, 50° 18' 04 N, 07° 28' 01 O
Abb. 5 Pflanze des Echinops exaltatus mit kaum verzweigten Stängeln und kompaktem Habitus, Parkplatz nahe Kobern, Moseltal, 15.08.2015, 177 m, 50° 18' 04 N, 07° 28' 01 O



Tritt die Drüsenlose Kugeldistel gemeinsam mit der Drüsigen Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus L.) auf, sind sterile Hybriden (E. ×pellenzianus G. Hügin & W. Lohmeyer) beschrieben, die mit den Merkmalen zwischen den Elternteilen stehen.

Die ähnliche Drüsige Kugeldistel, Echinops sphaerocephalus L., ist stark verzweigt, wird größer und wirkt dadurch insgesamt lockerer im Wuchs. Die Stängel sind rot-bräunlich gefärbt. Sie ist stark überall drüsenhaarig und blüht etwa 2–3 Wochen früher als die Drüsenlose Kugeldistel.

Der Gattungsname Echinops L. leitet sich ab von gr. "echinos" (= Igel) und gr. "ops" (= Auge), zu "Igelauge", wohl als Sinnbild für die stachelig wirkenden Kugelköpfchen. Das Epitheton exaltatus geht zurück auf lat. "exaltatus" (= erhöht) und beschreibt in der Regel hochwachsende Merkmalseigenschaften. Gleichwohl die Art kleiner als die Drüsige Kugeldistel ist, dürften wohl die schlanken, meist nur einkopfigen Sprossachsen gemeint sein.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Echinops exaltatus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/echinops-exaltatus.html am Tg.Mo.Jahr.