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Epipactis palustris (L.) Crantz
synonym:
 Arthrochilium palustre (L.) Beck
 Epipactis macrostachya Lindl.
 Helleborine palustris (L.) Schrank
 Limodorum palustre (L.) Kuntze
 Serapias helleborine var. palustris L.
 Serapias longifolia L.
Sumpf-Stendelwurz, Sumpfwurz, Orchidaceae - Orchideengewächse
Sommerblüher, VI–VII, 30–50 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Sumpf-Stendelwurz tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf, mit Schwerpunkt im Alpenraum. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen feuchte Wiesen, Moore, Vernässungsflächen, wechselnasse Kiefernforste, Küstendünentäler und Gewässerränder, gerne auf Kalk.

Die Pflanzen bilden unterirdische Ausläufer. Die Stängel sind aufrecht, behaart und tragen bis zu 8 Laubblätter. Die Laubblätter sind eiförmig-lanzettlich, grün und aufrecht. Der Blütenstand ist lockerblütig mit lang gestielten Einzelblüten. Die Kelchblätter sind lang, spitz, braun-purpurfarbig und ausgebreitet. Die Lippe des unteren Kronblattes ist vorne weiß und beweglich, im hinteren Teil mit roten Adern. Später bilden sich nicht gedrehte, zylindrische Früchte.


Abb. 1 Blütenstand der Epipactis palustris in einem Kalkrasen nahe der Grube 7 bei Haan, 28.06.2022, 151 m, 51° 14' xx N, 07° 01' xx O
Abb. 2 Blütenstand der Epipactis palustris in einem Kalkrasen nahe der Grube 7 bei Haan, 28.06.2022, 151 m, 51° 14' xx N, 07° 01' xx O
Abb. 3 Laubblätter der Epipactis palustris in einem Kalkrasen nahe der Grube 7 bei Haan, 28.06.2022, 151 m, 51° 14' xx N, 07° 01' xx O
Abb. 4 Blüte der Epipactis palustris mit weißer Lippe im vorderen Teil und roten Adern im hinteren. Kalkrasen nahe der Grube 7 bei Haan, 28.06.2022, 151 m, 51° 14' xx N, 07° 01' xx O


Der Gattungsname Epipactis Zinn stammt von gr. "epipaktos" (= vereist, bereift, gefroren) und wurde wegen der Blütenfarbe zuerst auf den Weißen Germer, Veratrum album L., übertragen, später dann auch auf die Gattung der Stendelwurzen. Auf den bevorzugten Standort der Art verweist das Epitheton: lat. "paluster" (= im Sumpf lebend).

Epipactis palustris sind für den Anbau naturnahen Garten oder dem Orchideen-Experten von Bedeutung. Wie bei allen Orchideen sollten nur Pflanzen aus gärtnerischer Vermehrung, keine Naturentnahmen im Garten kultiviert werden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Epipactis palustris. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/epipactis-palustris.html am Tg.Mo.Jahr.