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Erica arborea L.
Baum-Heide, Ericaceae - Heidekrautgewächse
Frühlingblüher, III–V(VIII–X), 1–4(–15) m hoch, wintergrün, mehrjährig

Die Baum-Heide ist in den mediterranen Pflanzengesellschaften sehr häufig und ist eine typische Vertreterin Strauchschicht der Macchie zusammen mit dem Erdbeerbraum, Arbutus unedo L. und anderen strauchförmigen Arten. Auf den Kanarischen Inseln ist die Baum-Heide wichtiger Bestandteil der Baumheide-Buschwälder, die von den bestandsbildenden Arten Myrica faya Aiton und Erica arborea dominiert werden. Dort kann die Art Baumhöhen von bis 15 m erreichen. Die jungen Triebe der Baum-Heide sind behaart. Die Laubblätter sind nadelartig, 3–5 mm lang, stehen in Quirlen zu 4 und haben einen umgerollten Blattrand, der die Unterseite vollständig bedeckt. Die Blüten erscheinen im Frühling, sind weiß, bis 4 mm lang und deren Staubbeutel tragen in der Blüte eingeschlossene Anhängsel. Gelegentlich kommt es zu einer Zweitblüte im Spätsommer.

Baum-Heide-Zweige wurden im Mittelmeerraum oft als Besen benutzt, vergleichbar zur einheimischen Besenheide, Calluna vulgaris (L.) Hull. Das Wurzelholz dient(e) wegen der guten Polierbarkeit zur Herstellung von Pfeifenköpfen (Bruyèrepfeifen). Siehe auch Gattung Erica L.


Abb. 1 Erica arborea am Tour de Massane bei La Vall, Pyrenäen, Südfrankreich, 06.10.2005, 736 m, 42° 30' 01 N, 03° 01' 35 O
Abb. 2 Strauch der Erica arborea in der Macchie in den Bergen des Sette Frattelli, Sardinien, 18.10.2015, 748 m, 39° 16' 51 N, 09° 25' 26 O
Abb. 3 Blick vom Tour de Massane bei La Vall auf Argéles sur Mer, im Vordergrund dichter Bestand der Erica arborea, Pyrenäen, Südfrankreich, 06.10.2005, 764 m, 42° 29' 53 N, 03° 01' 35 O
Abb. 4 Massenbestand der Erica arborea am Tour de Massane bei La Vall, Pyrenäen, Südfrankreich, 12.10.2005, 758 m, 42° 29' 55 N, 03° 01' 38 O
Abb. 5 Erica arborea oberhalb der Küste an den Kalksteinklippen der Insel Lokrum, Dubrovnik, Kroatien, 13.10.2015, 22 m, 42° 37' 39 N, 18° 07' 05 O
Abb. 6 Deckender Bestand der Erica arborea nach Brandschaden nahe des Dörfchens Erjos auf Teneriffa, 09.04.2009, 1.079 m, 28° 18' 52 N 16° 48' 48 W
Abb. 7 Erica arborea nach Brandschaden an Rand des immergrünen Nebelwaldes nahe des Dörfchens Erjos auf Teneriffa, 09.04.2009, 1.096 m, 28° 18' 52 N 16° 48' 51 W
Abb. 8 Blühende Sträucher der Erica arborea an der Santuario da Peninha, südlich von Sintra, Portugal, 22.10.2009, 476 m, 38° 46' 06 N, 09° 27' 42 W
Abb. 9 Blühende Erica arborea im Hartlaubwald in den Bergen bei Golfo Aranci am Capo Figari, Sardinien, 06.04.2018, 71 m, 41° 00' 00 N, 09° 38' 08 O
Abb. 10 Glockenförmige Blüten der Erica arborea im Hartlaubwald in den Bergen bei Golfo Aranci am Capo Figari, Sardinien, 06.04.2018, 71 m, 41° 00' 00 N, 09° 38' 08 O


Der Gattungsname Erica L. ist aus dem Griechischen transkribiert, gr. "ereike" (= Heidekraut). Das Epitheton arborea stammt von lat. "arboreus" (= baumförmig) und beschreibt die Höhe der Art.

Erica arborea ist eine prächtige Art der Heidegewächse, sowohl das filigrane Laub, die weißen Blüten als auch der bizarre Wuchs mit seinen Holzstrukturen sind wertvolle ornamentale Merkmale. Leider ist die Baum-Heide kaum winterhart. Allenfalls an geschützten Standorten der Rheinschiene oder vergleichbar sehr milden Plätzen könnte ein Anbau längerfristig erfolgreich sein. Auf der anderen Seite ist es eine hübsche, genügsame Kübelpflanze.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Erica arborea. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/erica-arborea.html am Tg.Mo.Jahr.