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Geranium robertianum L.
Stinkender Storchschnabel, Ruprechtskraut, Geraniaceae - Storchschnabelgewächse
Vollfrühling-, Sommerblüher, V–X, 20–40 cm hoch, immergrün, ein- zweijährig

Der Stinkende Storchschnabel kommt im Mitteleuropa verbreitet bis gemein vor. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Zirkumpolar und in Australien ist die Art eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Wäldern, an Säumen, Hecken, in Felsfluren und an Ruderalstandorten entlang von Wegen, an Mauern oder in Geröllfluren.

Es sind meist einjährige, seltener zweijährige, sparrig verzweigende, aufsteigend bis aufrecht wachsende Pflanzen. Stängel, Blatt- und Blütenstiele sind unangenehm riechend, lang behaart, drüsig, meist grün, an sonnigen und heißen Standorten auch rot unterlaufen. Die Laubblätter sind 3–5-teilig gefiedert mit 1–2-fach fiederschnittigen Blättchen. Die Blütenstände haben einen 0,5–3 cm langen Stiel, der kürzer als das Tragblatt ist. Die Teilblütenstände sind meist 2-blütig. Die Kronblätter sind 4–6 mm lang, nicht länger als der Kelch und rotviolett. Die Staubblätter sind etwa so lang die Kronblätter. Später bilden sich stark behaarte, drüsige, 7–12 mm lange Fruchtklappen ("Schnäbel"), die glatte Samen enthalten.


Abb. 1 Behaarter Stängel und Blattstiele des Geranium robertianum mit Nebenblättern. Wegesrand in einem Laubmischwald im Naturpark De Meinweg, 22.05.2021, 64 m, 51° 09' 49 N, 06° 06' 12 O
Abb. 2 Hier 3-teilig gefiedertes laubblatt von Geranium robertianum. Wegesrand in einem Laubmischwald im Naturpark De Meinweg, 22.05.2021, 64 m, 51° 09' 49 N, 06° 06' 12 O
Abb. 3 Fruchtschnäbel mit anliegenden und begrannten Kelchblättern beim Geranium robertianum. Wegesrand in einem Laubmischwald im Naturpark De Meinweg, 22.05.2021, 64 m, 51° 09' 49 N, 06° 06' 12 O
Abb. 4 Noch aufgeklappte Kelchblätter des Geranium robertianum kurz nach dem Abfallen der Kronblättern. Wegesrand in einem Laubmischwald im Naturpark De Meinweg, 22.05.2021, 64 m, 51° 09' 49 N, 06° 06' 12 O
Abb. 5 Blüte des Geranium robertianum mit roten Staubbeuteln. Wegesrand in einem Laubmischwald im Naturpark De Meinweg, 22.05.2021, 64 m, 51° 09' 49 N, 06° 06' 12 O


Der Gattungsname der Storchschnäbel, Geranium L., leitet sich ab von gr. "geranion" (= Kranich) und beschreibt die Ähnlichkeit der Frucht mit langen Vogelschnäbeln. Das Epitheton robertianum verweist entweder auf den heiligen Robert (= Ruprecht), der den Gebrauch des G. robertianum gelehrt haben soll, oder es geht zurück althochdeutsch "rotpreht" (= rötlich), nach den rötlichen Pflanzenteilen.

Geranium robertianum wird nur selten als Zierpflanze angebaut. In manchen Gärten kommen die Pflanzen spontan auf, werden aber oft als Unkraut wahrgenommen. Im naturnahen Garten wäre ein guter Standort.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Geranium robertianum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/geranium-robertianum.html am Tg.Mo.Jahr.