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Hedychium densiflorum Wall.
Tibet-Ingwer, Zingiberaceae - Ingwergewächse
Sommerblüher, VII–IX, 110–180 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Tibet-Ingwer stammt aus dem Himalaya (Bhutan, Indien, Nepal und Tibet), wo die Pflanzen in der Krautschicht lichter Wälder oder Gebüsche der mittleren Höhenstufen in 2.100–2.300 m über NN wachsen. Es sind Rhizompflanzen die im Winter einziehen. Im Sommer bilden sich 100–120 cm hohe Pseudostämme, an denen 12–35 cm lange, oval-lanzettliche, grüne und kahle Laubblätter erscheinen. Die Blüten stehen in 18 cm langen, dichten Ähren, mit 1–2 Blüten pro länglich-ovalem und bis 2 cm langem Hochblatt. Die Blüten sind hellgelb, mit 2,5 cm langen Kelchen. Die Kronblätter sind zu einer schlanken, 1,5–3 cm langen Röhre verwachsen und haben lineale, bis 1,5 cm lange Lappen. Die seitlichen Staminoden (umgebildete Staubblätter ohne Vermehrungs-, hier aber Schaufunktion) sind lanzettlich und etwa 2 cm lang. Später bilden sich Kapselfrüchte die Samen mit rotem Arillus (Samenmantel) enthalten. Siehe auch Gattung Hedychium J. Koenig.

Hedychium densiflorum wird schon seit dem 20. Jahrhundert in Europa kultiviert. Die bekannteste Sorte ist 'Assam Orange' mit prächtiger, dichter, orange-farbener Blütenähre.


Abb. 1 Prächtiger, hellgelber bis orangefarbener Blütenstand des Hedychium densiflorum, Topfpflanze in einem Privatgarten bei Putte, Belgien, 30.10.2016
Abb. 2 Blütenstand des Hedychium densiflorum 'Assam Orange', Topfpflanze in einem Privatgarten, 31.08.2007
Abb. 3 Einzelblüten von Hedychium densiflorum 'Assam Orange', Topfpflanze in einem Privatgarten, 31.08.2007


Der Gattungsname Hedychium J. Koenig stammt von gr. "hedys" (= süß, angenehm), nach dem Duft der Pflanzen. Das Epitheton densiflorum leitet sich ab von lat. "densus" (= dicht) und lat. "-florus" (= blütig), zu "dichtblütig", nach der dicht besetzten Ähre.

Von Hedychium densiflorum gibt es nur wenige Freilanderfahrungen in Mitteleuropa, die andeuten, dass die Pflanzen nur mit ausreichender Mullauflage im Winter einen Anbau im Freiland langfristig überleben. Ideal dürfte ein lockerer, auch kalkhaltiger Boden sein, am besten halbschattig, aber dennoch so warm wie möglich. Im Winter sollte der Boden auf jeden Fall abgedeckt werden, da das Rhizom kein längeres Durchfrieren überlebt. Alternativ bietet sich Kübelhaltung an, die wegen des Einziehens der Pflanzen zum Winter hin unkompliziert ist.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Hedychium densiflorum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/hedychium-densiflorum.html am Tg.Mo.Jahr.