Limonium narbonense Mill.
Schmalblättriger Strandflieder, Plumbaginaceae - Bleiwurzgewächse
Spätsommerblüher, VII–X, 30–70 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Der Schmalblättrige Strandflieder ist an den Küsten des Mittelmeers relativ weit verbreitet und findet sich auch an den atlantischen Küsten der Iberischen Halbinsel. Er ist ein Halophyt, der bevorzugt die salzigen Marschen besiedelt und relativ häufig im oberen Marisma anzutreffen ist. Er ist gekennzeichnet durch die schmalen, lanzettlich-spatelförmigen, blaugrünen Blätter, die einen kräftigen Mittelnerv aufweisen. Eine terminale Spitze am Laubblatt ist nur gering ausgeprägt, manchmal fehlend. Die Blütenstände sich relativ groß, locker verzweigt, mit bogig zurückgekrümmten Ästen. Das Rhizom wächst horizontal und kann bis zu einem halben Meter Fläche einnehmen mit zahlreichen Blattrosetten.










Die Abgrenzung des Limonium narbonense von den anderen zahlreichen Arten der Gattung ist teilweise sehr schwierig, da es oft nur geringe Unterschiede zwischen den Arten gibt, die zudem manchmal nur mit Lupe und vollständiger Merkmalsausprägung zu identifizieren sind. Im Marisma der atlantischen iberischen Küsten tritt der Schmalblättrige Strandflieder oft gemeinsam mit L. ovalifolium (Poir.) Kuntze und L. ferulaceum (L.) Kuntze auf. Alle drei Arten sind gut anhand der Blätter zu unterscheiden, L. ferulaceum besitzt ein für die Gattung der Strandflieder ungewöhnliches Aussehen, da ihm die basale Blattrosette oft fehlt und einen "strauchähnlichen" Habitus mit "fadenförmigen" Sprossen hat. Limonium ovalifolium hat deutlich eiförmigere Blätter als L. narbonense. Gelegentlich auftretende Hybriden von L. ovalifolium × narbonense können nicht eindeutig einer Art zugeordnet werden.
Der Gattungsname Limonium Mill. geht zurück auf gr. "leimon" (= Feuchtwiese) und beschreibt den Standort der Art. Das Epitheton narbonense stammt von lat. "Narbonensis" (= aus Narbonne) und meint stellvertretend den Naturstandort im Mittelmeergebiet. Narbonne liegt zwar heutzutage nicht mehr direkt am Mittelmeer, war dies jedoch in antiker Zeit. Der direkte Zugang ist mittlerweile versandet und ist heute noch erkennbar als Etang de Bages.
Die Winterhärte von Limonium narbonense ist unklar und bedarf der Versuche. Von den mediterranen Art dürfte es zu den winterhärtesten gehören und womöglich ausreichend hart für eine Freilandkultur bei uns sein. Für den mitteleuropäischen Garten wäre es wegen der hübschen Architektur und Blüte sicherlich eine interessante halophile Pflanze. Alternativ können zahlreiche, sicher winterharte Arten der Gattung Limonium wie zum Beispiel der einheimische Gewöhnliche Strandflieder, Limonium vulgare Mill., zum Einsatz kommen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2016: Limonium narbonense. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/limonium-narbonense.html am Tg.Mo.Jahr.