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Melica ciliata L.
synonym:
 Arundo ciliata (L.) Clairv.
 Beckeria ciliata (L.) Bernh. ex B. D. Jacks.
 Beckeria montana Bernh.
 Claudia ciliata (L.) Opiz
 Melica chrysolepis Klokov
 Melica flavescens (Schur) Simonk.
 Melica glauca F. W. Schultz
 Melica simulans Klokov
 Melica taurica K. Koch
 Verinea pterostachys Merino
Wimper-Perlgras, Poaceae - Süßgräser
Frühsommerblüher, V–VI, 20–70 cm hoch, halbimmergrün, mehrjährig

Das Wimper-Perlgras tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf, mit Schwerpunkt in den zentralen Kalkgebieten, Richtung Norden fehlt es großräumig. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Fels- und Schotterfluren, an Ruderalstandorten in Steinbrüchen oder an Mauern, gerne auf kalkreichen Böden.

Die Pflanzen sind deutlich graugrün, wachsen horstig und starr aufrecht. Untere Laubblätter haben kahle Blattscheiden und die Blattspreiten sind oberseits dicht kurzhaarig. Der Blütenstand ist eine lockere, aufrechte, mehr oder weniger einseitswendige Ährenrispe. Die einzelnen Rispenäste tragen 2-blütige Ährchen mit jeweils einer zwittrigen Blüte und einer sterilen, zu einem 5–7 mm langen, kolbenförmigen Elaiosom (ölhaltiges Anhängsel) umgewandelten Blüte. Die außen liegenden Hüllspelzen sind kahl, hingegen die Deckspelzen (die trockenhäutigen Blätter in deren Achseln sich die Blüten befinden) dicht zottig behaart, besonders nach der Blütezeit.


Abb. 1 Rispen von Melica ciliata, in einer Felsflur am Südosthang des Rotenfels, 13.06.2022, 281 m, 49° 48' 58 N, 07° 50' 16 O
Abb. 2 Horstiger Bestand der Melica ciliata in einer Felsflur am Südosthang des Rotenfels, 13.06.2022, 281 m, 49° 48' 58 N, 07° 50' 16 O
Abb. 3 Hübscher, horstartiger Bestand von Melica ciliata. Felsflur am Südosthang des Rotenfels, 13.06.2022, 281 m, 49° 48' 58 N, 07° 50' 16 O
Abb. 4 Zottig bewimperte Deckspelzen von Melica ciliata, in einer Felsflur am Südosthang des Rotenfels, 13.06.2022, 281 m, 49° 48' 58 N, 07° 50' 16 O
Abb. 5 Blütenstand von Melica ciliata, in einer Felsflur am Südosthang des Rotenfels, 13.06.2022, 281 m, 49° 48' 58 N, 07° 50' 16 O


Der Gattungsname Melica L. stammt von gr. "meline" (= Hirse), später zu lat. "milium" und ital. "melica" (= Mohrenhirse, Sorghum Moench), nach der Ähnlichkeit der einseitswendigen Ährenrispen der M. nutans L. mit den Gattungen Panicum L. und Sorghum. Das Epitheton ciliata stammt von lat. "cilium" (= Wimper), zu lat. "ciliatus" (= bewimpert), nach den zottig bewimperten Deckspelzen.

Melica ciliata wird schon lange in der Gartenkultur angebaut. Es ist es ein architektonisch hübsches Gras für den sonnigen, trockenen Standort im Garten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Melica ciliata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/melica-ciliata.html am Tg.Mo.Jahr.