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Narcissus pseudonarcissus L.
Gelbe Narzisse, Osterglocke, Amaryllidaceae - Amaryllisgewächse
Beginn Erstfrühlingblüher, IIIIV, 1540 cm
hoch, vorsommergrün, mehrjährig
Die Gelbe Narzisse ist in Mitteleuropa selten und stammt aus dem Hunsrück
und der Eifel, wo die Pflanzen auf frischen bis feuchten Wiesen und
sickerfeuchten Gebüschsäumen wachsen. An anderen Orten in Mitteleuropa
ist die Art eingebürgert und findet sich an siedlungsnahen Standorten
in Wäldern, Ruderalflächen oder Strauchgesellschaften. Es sind
vorsommergrüne Zwiebelpflanzen ohne Lauchgeruch mit 2-kantigen, aufrechten
Stängeln. Die Blüten sind gelb mit langer, becherförmiger,
dottergelber Nebenkrone, die etwa so lang wie die sternförmig abstehenden
Perifonzipfel sind.
Von der Gelben Narzisse gibt es zahlreiche Züchtungen, die sich in Farbe,
Form und Größe der Blüten unterscheiden. Manche dieser Sorten
neigen zum Verwildern.
Die Wildform zeichnet sich durch eine dunklere Nebenkrone aus und
weiß-gelbem Hauptperigon.
Abb. 1 Pflanzen der Narcissus pseudonarcissus in einem schattigen Laubmischwald auf Kalk. Die Pflanzen sind Verwilderungen des oberhalb liegenden Igeler Hofes im Strunde-Tal, Bergisches Land, 06.04.2016, 179 m, 51° 00' 00 N, 07° 10' 02 O | Abb. 2 Verwilderte Pflanzen der Narcissus pseudonarcissus an einer Weinbergböschung bei den Martinshöfen, Ihringen, Kaiserstuhl, 18.03.2017, 341 m, 48° 03' 43 N, 07° 39' 39 O |
Abb. 3 Pflanzen der Narcissus pseudonarcissus am natürlichen Standort, einer sickerfeuchten Böschung im Perlbachtal bei Monschau, Eifel, 24.03.2019, 502 m, 50° 30' 52 N, 06° 15' 08 O | Abb. 4 Typische Blüte einer Wildform der Narcissus pseudonarcissus mit dunkler Nebenkrone. Perlbachtal bei Monschau, Eifel, 24.03.2019, 502 m, 50° 30' 52 N, 06° 15' 08 O |
Abb. 5 Pflanzen der Narcissus pseudonarcissus am natürlichen Standort, einer Böschung im Perlbachtal bei Monschau, Eifel, 24.03.2019, 505 m, 50° 30' 54 N, 06° 15' 08 O | Abb. 6 Kulturform der Narcissus pseudonarcissus 'Rip Van Winkle' mit geschlitzten Perigonblättern auf der Insel Hombroich, Neuss, 20.03.2021 |
Der Gattungsname Narcissus L. wurde schon in der Antike genutzt, gr.
"narkissos". Wahrscheinlich erscheint eine Benennung nach dem Schönling
Narkissos aus der griechischen Mythologie. Das Epitheton
pseudonarcissus wurde schon vorlinnäisch genutzt und spiegelt
wieder, dass mittelalterliche Quellen, beispielsweise von Johann Bauhin,
die Art nicht als Narzisse betrachteten, sondern der Gattung
Bulbocodium L. zugehörig.
Zweifellos sind Osterglocken dekorative Pflanzen auch für den Exotengarten.
Unter den zahlreichen Kultivaren finden sich sicherlich interessante Sorten,
die sich gut in das Exotendesign eingliedern. Zwar wächst die Art am
Naturstandort an kalkarmen Standorten, dennoch verträgt sie problemlos
eine ganze Reihe unterschiedlicher Böden, sofern keine längere
Staunässe auftritt, der Boden sollte nicht allzu trocken sein, idealerweise
immer leicht feucht. Sonnige als auch schattige Lagen werden toleriert
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Narcissus pseudonarcissus.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/narcissus-pseudonarcissus.html am
Tg.Mo.Jahr.
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