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Ophrys apifera Huds.
synonym: Ophrys arachnites Lam.
Ophrys elatior
Paulus
Ophrys fuciflora
Moench
Bienen-Ragwurz, Orchidaceae - Orchideengewächse
Vollfrühlingblüher, VVI, 2040 cm
hoch, sommergrün, mehrjährig
Die Bienen-Ragwurz tritt in der Mitte und im Süden Mitteleuropas zerstreut
auf, ansonsten ist sie selten oder fehlt Richtung Norden fast ganz. Ihr
Verbreitungsgebiet ist europäisch-vorderasiatisch. Bevorzugt werden
Trocken- und Halbtrockenrasen, Trockenwälder und
Ruderalstandorte besiedelt, ausschließlich auf Kalk.
Die Pflanzen überdauern mit 2 unterirdischen Knollen; aus der einen
entspringt im Frühjahr die oberirdische Sprossachse. Jede Saison wird
eine neue Knolle gebildet (= Innovations-Wurzelknolle). Die 24
Laubblätter sind grundständig, lanzettlich und 613 cm lang.
Der Blütenstand ist eine lockere Traube mit 310 Einzelblüten.
Die äußeren Perigonblätter (nach manchen Autoren
Kelchblätter) sind rosafarben. Die inneren Perigonblätter (nach
manchen Autoren Kronblätter) sind schmal, grünlich bis rötlich
und zumeist deutlich kürzer als die äußeren Perigonblätter.
Die Lippe ist 3-lappig. Die Seitenlappen haben spitze, behaarte Höcker,
der Mittellappen ist durch den umgeschlagenen Rand fast kugelig wirkend,
an der Spitze mit meist von vorne nicht sichtbarem, nach hinten umgeschlagenem
Anhängsel. Später bilden sich Kapselfrüchte, die beim Eintrocknen
längs aufreißen und jeweils tausende feine Samen freigeben.
Die inneren Perigonblätter bilden eine Biene nach und dienen zusammen
mit Sexuallockstoffen zur Fernanlockung von Wildbienen
(Sexualtäuschblumen), die beim Tänzeln auf der Lippe die Blüten
bestäuben. Zusätzlich können auch andere Insekten die Pflanzen
erfolgreich bestäuben.
Abb. 1 Blüten der Ophrys apifera in der Galmeiflur, Schlangenberg bei Aachen, 27.06.2009, 263 m, 50° 44' xx N, 06° 14' xx O | Abb. 2 Blüte von Ophrys holoserica im Halbtrockenrasen im Naturschutzgebiet Totengrien bei Istein, 10.08.2016, 238 m, 47° 39' xx N, 07° 32' xx O |
Der Gattungsname Ophrys
L. leitet sich ab von gr. "ophrys" (= Augenbraue, Bergvorsprung,
Anhöhe), wobei das Benennungsmotiv nicht eindeutig ist; es könnte
sich auf den Standort in collinen bis subalpinen Regionen beziehen.
Vorlinnäisch firmierte Ophrys unter der Gattung
Orchis L., nach den zwei
hodenförmigen Wurzelknollen, die beiden Gattungen gemeinsam sind. Das
Epitheton apifera stammt von lat. "apis" (= Biene) und lat.
"-fer" (= -tragend), nach dem bienenähnlichen Muster auf der Lippe.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Ophrys apifera.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/ophrys-apifera.html am Tg.Mo.Jahr.
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