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Picris hieracioides L.
  synonym: Apargia hieracioides (L.) Willd.
                 Hedypnois hieracioides (L.) Huds.
Gewöhnliches Bitterkraut, Gewöhnlicher Bitterich, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Hochsommerblüher, VI–X, 30–80 cm hoch, zwei-, (mehr-)jährig, immer-, (sommer-)grün

Das Gewöhnliche Bitterkraut tritt in Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut auf, mit Schwerpunkt in den Mittelgebirgen, Richtung Norden und Osten wird es seltener. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-asiatisch. In Nordamerika ist die Art eingebürgert. Bevorzugt siedelt es auf Ruderalstandorten wie Weg- und Straßenrändern, Brachen, Böschungen, Wiesen, Rasen und in Hochstaudenfluren. Die Pflanzen sind milchsaftführend, meist zweijährig, gelegentlich mehrjährig, kurzlebig. Zweijährige überdauern im ersten Winter mit einer Grundrosette, mehrjährige Pflanzen ziehen oft ein. Die Stängel sind aufrecht, verzweigt und borstig behaart. Die Laubblätter sind länglich bis lanzettlich, ungeteilt, gezähnelt bis buchtig gezähnelt, behaart und die oberen Laubblätter sind etwas stängelumfassend. Die Blütenköpfchen haben linealische, schwarzgrüne, abstehende Außenhüllblätter, sind bis 1 cm im Durchmesser und tragen ausschließlich gelbe, gelegentlich rötlich unterlaufene Zungenblüten. Später bilden sich Früchte mit weißen, fedrigen Pappus ("Fallschirmchen").


Abb. 1 Behaarung des Stängels von Picris hieracioides in den unteren Bereichen. Gestörte Fläche in einer Siedlung am Bremerberg in Ennepetal, 08.07.2017, 259 m, 51° 17' 34 N, 07° 20' 49 O
Abb. 2 Blütenköpfchen von Picris hieracioides. Gestörte Fläche in einer Siedlung am Bremerberg in Ennepetal, 08.07.2017, 259 m, 51° 17' 34 N, 07° 20' 49 O
Abb. 3 Äußere Hüllblätter von Picris hieracioides. Gestörte Fläche in einer Siedlung am Bremerberg in Ennepetal, 08.07.2017, 259 m, 51° 17' 34 N, 07° 20' 49 O
Abb. 4 Mittleres Stängelblatt von Picris hieracioides. Gestörte Fläche in einer Siedlung am Bremerberg in Ennepetal, 08.07.2017, 259 m, 51° 17' 34 N, 07° 20' 49 O
Abb. 5 Pflanze des Picris hieracioides. Gestörte Fläche in einer Siedlung am Bremerberg in Ennepetal, 08.07.2017, 259 m, 51° 17' 34 N, 07° 20' 49 O
Abb. 6 Oberer Stängelbereich von Picris hieracioides mit kurzen bosrtigen Haaren. Gestörte Fläche in einer Siedlung am Bremerberg in Ennepetal, 08.07.2017, 259 m, 51° 17' 34 N, 07° 20' 49 O


Der Gattungsname Picris L. existierte schon in der Antike, gr. "pikris" (= Bitterkraut), nach der bitter schmeckenden Wurzel, bleibt aber ohne klares Benennungsmotiv. Das Epitheton hieracioides setzt sich zusammen auch lat. "hieracion" (= Habichtskraut) und gr. "-oeides" (= -ähnlich), nach der Ähnlichkeit der Pflanzen mit den ebenfalls zu den Korbblütengewächsen gehörenden Habichtskräutern.

Picris hieracioides ist hübsche Staude für den naturnahen Garten. Ideal ist ein sonniger, nicht zu trockener, basen- oder kalkreicher Standort im Staudenbeet.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Picris hieracioides. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/picris-hieracioides.html am Tg.Mo.Jahr.