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Puya berteroniana Mez
  synonym: Pitcairnia alpestris L.H. Bailey
                 Puya alpestris ssp. berteroniana Zizka
Schwarze Puya, Berteros Puya, Bromeliaceae - Bromeliengewächse
Sommerblüher, X–I (Süd), VI–VIII (Nord), 60–320 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Schwarze Puya stammt aus Chile, wo die Pflanzen in den Küstengebirgen und den Anden in Strauchgesellschaften, dem Grasland und Felshabitaten in Höhen von 450–2.000 m über NN wachsen. Es sind immergrüne, gut an die saisonale Trockenzeit angepasste Erdbromelien, die kurze, niederliegende oder aufsteigende, oft verzweigende Stämme bilden, die von älteren Laubblättern bedeckt sind. Die Laubblätter sind blau-grün, stehen in großen Rosetten, sind glänzend, bis 70 cm lang, steif und ledrig, mit einer dicken Wachsschicht überzogen und mit zurück gebogenen randständigen Stacheln. Die Blütenstände sind bis 2 m hoch, tragen zahlreiche Blüten in rispiger Anordnung und präsentieren ein typisches Fischgrätenmuster, welches durch die von Tragblättern bedeckten Seitenäste geprägt wird. Über jedem hellgrünen, ovalen Tragblatt findet sich eine Blüte, deren Kronblätter metallisch blau bis schwarzgrün sind. Später bilden sich Kapselfrüchte in denen sich zahlreiche Samen befinden, die mit dem Wind verbreitet werden (Anemochorie). Der blühende Stamm stirbt meist nach der Blüte. Da die Pflanzen aber reichlich Schösslinge aus dem Rhizom oder den basalen Stammabschnitten bilden, sterben sie nicht ab. Siehe auch Puya Molina.

Abb. 1 Rosette und Laubblätter der Puya berteroniana in einem Privatgarten in Österreich, 29.08.2010, Photo Ettinger
Abb. 2 Topfpflanze der Puya berteroniana mit den blaugrünen, bewehrten Laubblättern, Privatgarten, 20.03.2002


Der Gattungsname Puya stammt von spanisch "puya" (= Lanzenspitze des Pikadors), bezogen auf den spitz zulaufenden Umriss der Blütenstände. Das Epitheton berteroniana wurde zu Ehren von Carlo Luigi Giuseppe Bertero (1789–1831) etabliert, einem italienischen Botaniker, der über die Flora des Pazifischen Raums forschte.

Die Schwarze Puya hat zwar eine gute Frosttoleranz von bis zu –12 °C, ist aber keinesfalls winterhart in Mitteleuropa. Die Pflanzen benötigen einen sonnigen, offenen und möglichst warmen Standort. Länger dauernde Frostperioden führen zum Absterben der Art. Überwintern lassen sich die Pflanzen im Kaltgewächshaus, trocken und kühl.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Puya berteroniana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/puya-berteroniana.html am Tg.Mo.Jahr.