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Rhododendron luteum Sweet
  synonym: Azalea pontica L.
                 Rhododendron flavum (Hoffmgg.) G. Don
Pontische Azalee, Ericaceae - Heidekrautgewächse
Vollfrühlingblüher, V, 1–4 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Pontische Azalee stammt aus einem Areal von Osteuropa, Vorderasien bis in den Kaukasus. Ob die vereinzelten Vorkommen in Mitteleuropa in Mainfranken (Kitzinger Forst bei Großlangheim) und Österreich (Hühnersberg bei Lendorf in Kärnten) indigen oder verwildert sind, ist nicht eindeutig. Jedenfalls ist die Art seit 1880 in Kultur und mancherorts aus der Gartenkultur verwildert, beispielsweise im Venner Moor. Es handelt sich um laubabwerfende, reich verzweigte Sträucher ohne Ausläufer, aber mit bewurzelnden Absenkern. Die Laubblätter sind wechselständig, 6–12 cm lang, grün, eiförmig bis verkehrt lanzettlich, unterseits rostrot beschuppt und beidseits drüsenhaarig. Die Blüten erscheinen meist gemeinsam mit den Laubblättern und stehen in terminalen Trauben. Die Einzelblüten sind gelb, stark duftend, mit verwachsener Krone und 5-spaltig. Kelche, Blütenstiele und junge Triebe sind drüsig behaart. Die Staubblätter ragen deutlich aus der Krone heraus.

Abb. 1 Prächtig blühender Rhododendron luteum auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei im Venner Moor, Münsterland, 04.05.2014, 66 m, 51° 51' 46 N, 07° 32' 38 O
Abb. 2 Rhododendron luteum hat im Venner Moor einen stabilen Bestand aufgebaut, Münsterland, 04.05.2014, 64 m, 51° 51' 52 N, 07° 32' 40 O
Abb. 3 Gelb blühender Rhododendron luteum in einem Grauerlen-Birken-Bruch, am Gelände der ehemaligen Gärtnerei. Venner Moor, Münsterland, 04.05.2014, 64 m, 51° 51' 49 N, 07° 32' 42 O


Der Gattungsname Rhododendron L. bedeutet gr. "rhodon" (= Rose) und gr. "dendron" (= Baum), also "Rosenbaum", was ein morphologischer Bezug auf die Alpenrose ist. Diese Bezeichnung war schon in der Antike gebräuchlich und wurde von Linné übernommen. In antiken und mittelalterlichen Quellen wurden unter Rhododendron jedoch mehrere Arten, auch unterschiedlicher Gattungen verstanden, vorwiegend wohl die beiden Alpen-Arten R. hirsutum und R  ferrugineum, sowie Nerium oleander L. Das Art-Epitheton luteum stammt von lat. "luteus" (= gelb), nach der Farbe der Blütenkronen.

Ein saurer, lockerer, humoser, immer etwas feuchter Boden ohne Staunässe ist für Rhododendron luteum ideal. Ideal sind lichte oder halbschattige Standorte in Gehölpflanzungen oder unter Bäumen. Die Winterhärte ist ausgezeichnet und reicht für kältere Lagen in Mitteleuropa.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Rhododendron luteum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/rhododendron-luteum.html am Tg.Mo.Jahr.