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Rosa spinosissima L.
synonym:
 Rosa illinoiensis Baker
 Rosa lutescens Pursh
 Rosa pimpinellifolia L.
Bibernell-Rose, Pimpinell-Rose, Rosaceae - Rosengewächse
Frühsommerblüher, V–VI, 10–120 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Bibernell-Rose tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf, mit Schwerpunkt in Baden-Württemberg, Nord-Bayern und Rheinland-Pfalz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Bevorzugt werden Trockenstandorte auf Wiesen, in Felshabitaten, Wäldern, Strauchgesellschaften und Küstendünen besiedelt.

Es sind aufrecht wachsende Sträucher mit unterirdischen Ausläufern, an trockenen Standorten auch niedrige Polster bildend. Die Zweige sind dicht mit geraden, ungleich langen Stacheln und Stachelborsten besetzt. Die Laubblätter sind 5–11-zählig, wechselständig, mattgrün bis dunkelgrün, kahl mit elliptischen bis rundlichen Blättchen und gesägt. Die Blüten erscheinen relativ früh im Jahr, stehen einzeln, mit weißen bis schwach gelblichen, selten rosafarbenen Kronblättern und haben keine Hochblätter. Die Kelchblätter sind ganzrandig, oft lange persistierend, nach dem Verblühen aufgerichtet. Später bilden sich kugelige, schwarze Sammelnussfrüchte (Hagebutten).

Wie bei vielen heimischen Wildrosen existieren auch bei der Bibernell-Rose zahlreiche Formen und Hybriden, teilweise aus Anpflanzungen oder Verwilderungen. Oft sind diese Morphotypen schwer bestimmbar.


Abb. 1 Strauch der Rosa spinosissima, Feldweg nahe der A 46 am Tagebau Garzweiler, 25.05.2021, 82 m, 51° 05' 51 N, 06° 26' 19 O
Abb. 2 Blüte der Rosa spinosissima, Feldweg nahe der A 46 am Tagebau Garzweiler, 25.05.2021, 82 m, 51° 05' 51 N, 06° 26' 19 O
Abb. 3 Laubblätter der Rosa spinosissima, Felsflur am Katharinaweg, Brohl-Lützing, 19.09.2021, 155 m, 50° 28' 49 N, 07° 19' 46 O
Abb. 4 Stacheliger Zweig von Rosa spinosissima, Feldweg nahe der A 46 am Tagebau Garzweiler, 25.05.2021, 82 m, 51° 05' 51 N, 06° 26' 19 O
Abb. 5 Reife, schwarze Frucht der Rosa spinosissima, Felsstandort am Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 17.09.2021, 288 m, 49° 49' 02 N, 07° 50' 04 O
Abb. 6 Fruchtende Pflanze der Rosa spinosissima im NSG Siefersheimer Horn, Rheinland-Pfalz, 17.09.2021, 260 m, 49° 47' 37 N, 07° 56' 01 O
Abb. 7 Bodendeckender Bestand der Rosa spinosissima in einem Halbtrockenrasen der Erpeler Ley, Erpel, 16.09.2021, 161 m, 50° 34' 57 N, 07° 14' 44 O
Abb. 8 Dicht stacheliger Zweig von Rosa spinosissima, Halbtrockenrasen auf Feldspatbasalt der Erpeler Ley, Erpel, 16.09.2021, 161 m, 50° 34' 57 N, 07° 14' 44 O

Der Gattungsname Rosa L. leitet sich ab von gr. "rhodon" (= Kultur-Rose), zu lat. "rosa". Das Epitheton spinosissima stammt von lat. "spinosissimus" (= sehr dornig, sehr stachelig), bezogen auf die stacheligen Zweige.

Die Bibernell-Rose gehört zu den am frühesten blühenden Rosae, meist im Mai. Sie wird öfters zur Böschungsbegrünung oder als Heckenpflanze angebaut. Der Standort ist am besten sonnig bis halbschattig, auch gerne trockener.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Rosa spinosissima. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/rosa-spinosissima.html am Tg.Mo.Jahr.