Sabal palmetto (Walter) Lodd. ex Schult. & Schult. f.
synonym: Chamaerops palmetto (Walter) Michx.
Corypha palmetto Walter
Inodes palmetto (Walter) O. F. Cook
Inodes schwartzii O. F. Cook
Sabal bahamensis (Becc.) L. H. Bailey
Sabal jamesiana Small
Sabal viatoris L. H. Bailey
Palmetto Palme, Arecaceae - Palmen
Sommerblüher, V–VIII, bis 15(–20) m hoch, immergrün, mehrjährig
Die Palmetto Palme stammt aus dem Südosten Nordamerikas, Kuba und den Bahamas, wo die in Sümpfigen, den Dünen der Küsten, an Flußufern oder im Unterwuchs der Kiefer-Eichen-Wälder auf 0–40 m über Meereshöhe wachsen. In den Hammocks (dichte Wäldchen auf erhöhtem Terrain, meist dominiert von Harthölzern) Zentralfloridas tritt sie mancherorts bestandsbildend auf. Sabal palmetto ist fast immer stammbildend mit einer Endhöhe von 15 m, selten an günstigen Standorten auch bis 20 m. Die Stämme sind meist aufrecht, unverzweigt und 20–35 cm im Durchmesser. Manchmal sind die Stämme niederliegend oder nach dem Umstürzen wieder aufwärts wachsend. Es finden sich 15–30 Laubblätter, die stark costapalmat (in die Blattspreite deutlich fortgesetzter Blattstiel) sind und fädentragend. Die Laubblattsegmente sind 55–120 cm lang, 2,5–4,2 cm breit, etwa zu 1/3 tief eingeschnitten, an den Spitzen gekerbt, oft herabhängend oder geknickt. Der Blütenstand ist bis 3. Ordnung verzweigt, liegt intrafoliar oder etwas extrafoliar, mit 4,1–6,7 mm langen zwittrigen Blüten. Später bilden sich runde, erst grüne, bei Reife schwarzbraune, 8–14 mm im Durchmesser große Früchte, die jeweils 1 schwarzen, glänzenden, 5,4–9,7 im Durchmesser großen Samen enthalten. Weitere Sabal-Arten.































Der Gattungsname Sabal Adans. ist etymologisch ungeklärt, dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach einer karibischen Sprache entlehnt sein. Das Art-Epitheton palmetto ist englischen Ursprungs (palmetto = dwarf fan-palm) und wurde von Walter gewählt, weil es "die" Palme im Südosten der USA ist.
In Kultur gibt es eine ganze Reihe von Sorten der Sabal palmetto. Erwähnenswert ist S. palmetto 'Lisa', ein Ökotyp aus dem Südwesten Floridas, der kleiner bleibt als die Art, etwa 10–13 m, sowie wesentlich steifere und weniger segmentierte Blätter hat. Im Südosten der USA wird sie mittlerweile vielerorts angebaut, da sie besonders in jungen Jahren ausgesprochen dekorativ ist.
Ebenso dekorativ ist eine in der Nähe von Englewood wachsende panaschierte Sabal palmetto, die nach Aussagen örtlicher Gärtner in etwa 10–15% der Samen als panaschiert aufkommt und somit auch schon in einigen Gärten kultiviert wird. Einziger Nachteil ist, dass die chlorophyllarmen- oder freien Bereiche der Blätter empfindlich bei starker Sonneneinstrahlung reagieren und an den Segmentspitzen teilweise eintrocknen.
Die Palmetto Palme ist sicherlich nicht winterhart in Mitteleuropa. Zudem benötigen die Pflanzen viel Wärme für ausreichendes Wachstum. Will man diese Sabal-Palme dennoch auspflanzen, so empfiehlt sich der wärmste und und am besten geschützte Platz im Garten. Im Winter benötigt sie regelmäßigen Schutz mit Wärmequelle und Umbauung.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jones, D. L. 1994: Palmen. – Könemann Verlag, Köln, 409 S.
Small, J. K. 1933: Manual of the Southeastern Flora. – The University of North Carolina Press, Chapel Hill, 1554 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Sabal palmetto. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/sabal-palmetto.html am Tg.Mo.Jahr.