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Sempervivum tectorum L.
Dach-Hauswurz, Crassulaceae - Dickblattgewächse
Sommerblüher, VII–VIII, 15–50 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Dach-Hauswurz tritt in Mitteleuropa natürlicherweise nur im Allgäu, an Ahr, Mosel, Saar und Lahn sowie Südhessen auf, alle anderen Standorte sind Auswilderungen aus Kulturbeständen. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen Felsfluren, anthropogen auch Dächer und Mauern. Die Dach-Hauswurz ist immergrün mit nach der Blüte absterbenden Rosetten. Die Rosetten sind 3–8 cm breit, mit sternförmig ausgebreiteten, zugespitzten, grünen, oben rotbräunlichen Blättern, die auf der Fläche kahl und nur am Rand bewimpert sind. Der Blütenstand ist verzweigt und 40–100-blütig mit etwa 2 cm breiten, purpurfarbenen bis roten, meist 13-zähligen Einzelblüten. Die Kronblätter sind etwa 1 cm lang und etwa 2 mm breit.


Abb. 1 Blütenstand des Sempervivum tectorum mit purpurroten Laubblättern in einem Halbtrockenrasen auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 10.07.2020, xxx m, 49° 49' xx N, 07° 50' xx O
Abb. 2 Einzelblüte des Sempervivum tectorum mit 12 Kronblättern, in einem Halbtrockenrasen auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 10.07.2020, xxx m, 49° 49' xx N, 07° 50' xx O
Abb. 3 Einzelblüte des Sempervivum tectorum mit 12 Kronblättern, in einem Halbtrockenrasen auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 10.07.2020, xxx m, 49° 49' xx N, 07° 50' xx O
Abb. 4 Blütenstand des Sempervivum tectorum mit grünen Laubblättern, in einem Halbtrockenrasen auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 10.07.2020, xxx m, 49° 49' xx N, 07° 50' xx O
Abb. 5 Blütenstand des Sempervivum tectorum in einem Halbtrockenrasen auf dem Rotenfels, Rheinland-Pfalz, 10.07.2020, xxx m, 49° 49' xx N, 07° 50' xx O


Der Gattungsname Sempervivum L. stammt von lat. "semper" (= immer) und lat. "vivus" (= lebend), nach dem immergrünen Habitus. Das Epitheton tectorum stammt von lat. "tectum" (= Dach, Haus), nach der ehemaligen Nutzung als Zauberpflanze auf Hausdächern gegen Blitzeinschlag.

Die Dach-Hauswurz wird schon seit dem frühen Mittelalter in Gärten angebaut. Es gibt zahllose Sorten und Kultivare. Mit ihr können schwierige, trockene Standorte begrünt werden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Sempervivum tectorum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/sempervivum-tectorum.html am Tg.Mo.Jahr.